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Die Zeit

 


von Nadir Moubarrid

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Die Uhr tickt! Mit jedem Ticken vergeht eine Sekunde. Die Sekunden machen gemeinsame Sache und schließen sich zur Minute zusammen. Die Minuten wiederum zur Stunde, die Stunden zum Tag, die Tage zur Woche, Wochen zu Monate, Monate zu Jahre und so weiter und so fort bis ein Menschenleben vergeht, ein nächstes folgt bis alle Menschenleben vergehen und die Zeit sich austickt und selbst vergeht. Sie fügt sich den Gesetzmäßigkeiten Allahs, denn, „wenn Er etwas beschlossen hat, spricht Er dazu nur: ‚Sei!’ und es wird.“ (Koran 3:47). Und so hat Er bestimmt: “Wahrlich, die Zahl der Monate bei Allah beträgt zwölf Monate; (so sind sie) im Buche Allahs (festgelegt worden) seit dem Tage, da Er die Himmel und die Erde erschuf“. (Koran 9:36)

Wenn dem so ist und wir neben dem Raum auch in Zeit gepresst sind, stellt sich die Frage, was haben wir mit unserer Zeit gemacht bzw. wie haben wir sie genutzt? Die Antwort hierzu dient der Vergangenheitsanalyse, um ein Resümee für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen. Sie ist aber nur ein Teil des Ganzen und stellt noch keine außergewöhnliche Denkleistung dar. Es geht lediglich um Datensammlung, um Fakten.

Albert Einstein soll gesagt haben: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ Daher lautet der zweite Teil der Frage: “Wie möchten wir unsere Zeit gestalten, wie nutzen? Die Antwort hierauf bedarf es dann schon etwas mehr Hirnleistung. Ziel sollte es sein sich Strategien auszudenken, um die Zeit besser auszunutzen und um davon zu profitieren. Dazu gibt es Regeln, die Fremund Malik in seinem Buch „Führen, leisten, Leben“ zusammengefasst und erläutert hat.

Um überhaupt die Zeit sinnvoll zu nutzen, sollten wir uns den Ratschlag des Gesandten, Friede und Allahs Segen auf ihn, zu Herzen nehmen, denn sie stellen das Fundament dessen dar: “Nutze fünf vor fünf: „Nutze dein Leben vor deinem Tod, nutze deine Gesundheit vor deiner Krankheit, nutze deine Freizeit vor deiner Geschäftigkeit, nutze deine Jugend vor deinem Greisenalter und nutze deinen Wohlstand vor deiner Armut” (Ibn Abbas; Bayhâqî). All dies sind Faktoren, bis auf den Letzten, die mit Zeit verbunden sind. Und sie alle sind vergänglich. Ein arabisches Sprichwort besagt: „Die Zeit ist scharf wie ein Schwert, wenn du sie nicht schneidest, schneidet sie dich”. Wenn die Stunde des Jüngsten Gerichts schlägt, werden wir folgendes Gefühl für die Zeit haben: „An jenem Tage, an dem sie sie schauen, werden sie meinen, sie hätten (auf der Erde) nicht länger geweilt als einen Abend oder den Morgen darauf. (Koran 79-46).

Die Zeit sinnvoll auszunutzen bedeutet jedoch nicht in Eile und Hektik zu verfallen. Ganz im Gegenteil. Eile mit Weile. Zu diesem Thema verfasste Lothar J. Seiwert das Buch „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“. Nicht umsonst lautet ein weiterer Ratschlag des Gesandte Allahs: „Bedachtsamkeit ist von Allah und Eile ist vom Satan.“ (Bukahri).

Abschließen möchte ich diese wenigen Gedanken, die lediglich an der Oberfläche kratzten und die es zu vertiefen gilt, um am Tage der Abrechnung vor Allah eine Antwort parat zu haben, mit einem Zitat Goethes aus Faust I: “Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen, // Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen.”

 

 

 
 

Quelle: Moubarrid, Nadir (2008): Die Zeit. Gastbeitrag MYUMMA, http://www.blog.myumma.de

  • Kategorien: Askese und Raka'eq
  • Datum der Veröffentlichung: 14 Jumada al-thani 1436
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