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Natürliche Heilung im Islâm

Menschenmilch erfordert keinen Transport, lediglich ein wenig mehr Nahrung für die Mutter, und kann abgedeckt in einem sauberen Behälter bis zu sechs Stunden stehenbleiben, ohne zu verderben – selbst in warmen Klimaverhältnissen. Ihre Produktion verursacht keinen Abfall, der beseitigt werden muss.

Im Qurân steht: {Und die Mütter stillen ihre Kinder zwei volle Jahre. (Das gilt) für jemanden, der das Stillen zu Ende führen will. Und demjenigen, dem das Kind geboren wurde, obliegt es, für ihre Versorgung und Kleidung in rechtlicher Weise aufzukommen. Keiner Seele wird mehr auferlegt, als sie zu leisten vermag. Keine Mutter soll wegen ihres Kindes zu Schaden kommen, noch einer, dem das Kind geboren wurde, wegen seines Kindes. Und dem Erben obliegt das gleiche. Wenn sie beide jedoch in gegenseitigem Einvernehmen und gemeinsamer Beratung (das Kind vorzeitig) entwöhnen wollen, so ist darin keine Sünde für sie (beide). Und wenn ihr eure Kinder (von einer Amme) stillen lassen wollt, so ist darin keine Sünde für euch, sofern ihr das, was ihr geben wollt, in rechtlicher Weise aushändigt. Und fürchtet Allâh und wisst, dass Allâh das, was ihr tut, wohl sieht! } [Sûra 2:233].

 

Ein Neugeborenes zu stillen wird im Islâm als die natürliche Pflicht der Mutter angesehen, oder im Falle, dass sie nicht dazu in der Lage ist, einer Säugamme. Viele Spezialisten zitieren diese Sûra, wenn sie über die Pflichten der Frauen im Islâm sprechen.

 

 

Allerdings erstrecken sich die Vorteile des Stillens eines Kindes weit über diesen einen Qurân-Vers hinaus. Das Stillen erfüllt viele Anforderungen, worauf im oben genannten Vers hingewiesen wird. Es fördert die Gesundheit der Mutter und ermöglicht ihr, die häuslichen Pflichten effizienter zu verrichten; es verschafft Säuglingen eine bessere Gesundheit und ermöglicht eine gesündere Entwicklung des muslimischen Kindes; es baut die Ausgaben für Gesundheitsfürsorge und Nahrungsmittel ab (es ist günstiger als Flaschennahrung). Das Stillen schützt auch gegen Krankheiten in Entwicklungsländern – all dies sind wichtige Themen für die Gemeinschaft der Muslime, wie wir im Folgenden sehen werden.

 

In erster Linie entscheiden sich viele Mütter für das Stillen, da dies am einfachsten ist. Obwohl viele Frauen anfänglich Schwierigkeiten haben, finden die meisten Frauen, wenn sie erst einmal die ersten zehn Tage überstanden haben, dass das Stillen ihr Leben sehr vereinfacht. Anstatt dass das Haus vom neugeborenen Säugling dirigiert wird, was nach einer Neugeburt häufig der Fall ist, kann sich die Mutter um den Säugling sowie auch um ihre anderen Pflichten im Haus kümmern. Das Stillen erspart Müttern die Arbeit, Flaschen zu sterilisieren, Muttermilchersatz auszuwählen, abzumessen und zuzubereiten, zu sitzen, um die Flasche für den Säugling zu halten, und nachts aufzustehen, um Flaschen aufzuwärmen. In vielen Fällen ist die Mutter in der Lage, ihr Neugeborenes in einer Armschlinge zu halten und zu stillen, während sie einkauft, arbeitet oder sich um andere Kinder kümmert.

 

Das Stillen verhilft auch neuen Müttern dazu, einfacher abzunehmen, da bei der Milchproduktion mehr Kalorien verbrannt werden.

 

Das Stillen fördert aus vielen Gründen eine bessere Gesundheit bei Kindern. Die übereinstimmende Meinung ist jedoch, dass der Hauptgrund darin liegt, dass der Mensch die Proteine und Nährstoffe, die Allâh in der Milch einer Mutter bereitstellt, nicht nachahmen kann. Jährlich werden weitere entdeckt! Gerade vor einem Monat wurde ein weiterer Nährstoff entdeckt – ein lösliches Protein namens C14, das die Entwicklung von B-Zellen ankurbelt, Immunzellen, die im Knochenmark hergestellt werden und der Schlüssel für die Produktion von Antikörpern sind.

 

Dr. Michael Julius von der Universität Toronto und vom Toronto-Hospital, der die Studie leitete, sagte: „Über die letzten Dekaden hat sich auf Grund unserer Identifizierung vieler Grundbestandteile der Muttermilch, die all diese guten Dinge weitergeben, die wissenschaftliche Grundlage für diese gängige Meinung vergrößert. Außer dass sie voll von Nährstoffen und Wachstumsfaktoren ist, ist sie zudem voll von Bestandteilen, die das Neugeborene schützen.“

 

Die verheerenden Folgen des Ersetzens der menschlichen Milch durch Kuhmilch sind in Entwicklungsländern am offenkundigsten. Die Milch vom Menschen ist reich an all den Nährwerten, die der menschliche Körper für eine ordentliche Entwicklung benötigt. Kuhmilch übermittelt Kälbern viele dieser Unterstützungsleistungen; da jedoch deren Nährwerte und Immunologie-Faktoren speziell für Kälber geeignet sind, ist sie für Menschen weniger geeignet. Sobald die Kuhmilch verarbeitet ist, sind außerdem deren Immunologie-Faktoren zerstört. Es ist sogar noch schädlicher, wenn man die Menge der Verunreinigungen betrachtet, die in Kuhmilchnahrung in Form von weißem Zucker, synthetischen Hormonen, Schwermetallen (die aus den Blechdosen hineinkommen) und Konservierungsstoffen enthalten ist.

 

In Brasilien, wo medizinische Versorgung nicht leicht erhältlich ist, ist es 14 Mal wahrscheinlicher, dass ein künstlich ernährter Säugling stirbt, als dass ein ausschließlich gestillter Säugling stirbt, und es ist mindestens vier Mal wahrscheinlicher als bei einem Säugling, der sowohl Muttermilch als auch Muttermilchersatz bekommt. In Pakistan, einem großen muslimischen Land, nehmen Befürworter des Stillens kein Blatt vor den Mund.

 

Entwicklungsländer haben jedoch in Verbindung mit diesem Anstieg der mit Muttermilchersatz ernährten Kinder eine weitere Sorge. Ausschließliches Stillen hilft dabei, Überbevölkerung einzudämmen, indem es die Wiederkehr der Menstruation nach der Geburt hinauszögert. Es ist in der Empfängnisverhütung erfolgreicher als alle anderen Formen der Empfängnisverhütung zusammen. Manche Länder machen sich Sorgen, dass ihre bereits überbevölkerten Länder in Zukunft noch mehr überstrapaziert werden. In Afrika verhindert das Stillen durchschnittlich vier Geburten pro Frau; in Bangladesch verhindert es durchschnittlich 6,5. Eine Studie in Chile hat erwiesen, dass keine der ausschließlich stillenden Mütter innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt schwanger wurde, gegenüber 72% nichtstillender Mütter. Wenn die Überlebensraten höher sind, wie es bei gestillten Kindern der Fall ist, neigen außerdem die Geburtsraten dazu, niedriger zu sein.

 

Es gibt andere Anliegen, die westliche Nationen, Entwicklungsländer und alle Muslime gemeinsam haben. Eines ist das Thema Umwelt und Verschwendung. Der Qurân besagt: {…esst und trinkt, aber seid nicht maßlos! - Er (Allâh) liebt nicht die Maßlosen.} [Sûra 7:31]. Flaschennahrung ist ein Beispiel für Nahrungsverschwendung und die Verschwendung anderer natürlicher Ressourcen.

 

 

Der Qurân besagt auch: {Esst von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgt haben, und lehnt euch dabei nicht (durch Undankbarkeit) auf, …} [Sûra 20:81]. Menschliche Milch ist die beste regenerative Quelle. Sie ist da, sobald der Säugling auf die Welt kommt, in der Menge, die der Säugling benötigt, solange die Mutter und der Säugling es wollen. Muttermilchersatz dagegen erfordert die Produktion in Firmen unter strikten hygienischen Bedingungen, den Transport mit dem Lastwagen oder dem Flugzeug zu dessen Bestimmungsort und die Verwendung großer Mengen Verpackungsmaterial. Eine Unmenge an natürlichen Ressourcen wird für dessen Produktion benötigt. Sojabohnen (die für Soja-Rezepturen verwendet werden) sind beispielsweise Anbaupflanzen, die viele Vorleistungen benötigen, sprich den Einsatz vieler Pflanzenschutzmittel, Düngemittel und Böden, was zu Umweltbelastung führen kann. Um den krönenden Abschluss zu geben, ist Muttermilchersatz oftmals zu teuer für viele Mütter, die möglicherweise aus Unwissenheit versuchen, ihn mit anderen Flüssigkeiten zu verdünnen oder zu mischen.

 

Menschenmilch erfordert keinen Transport, lediglich ein wenig mehr Nahrung für die Mutter, und kann abgedeckt in einem sauberen Behälter bis zu sechs Stunden stehenbleiben, ohne zu verderben – selbst in warmen Klimaverhältnissen. Ihre Produktion verursacht keinen Abfall, der beseitigt werden muss.

 

Typischerweise bevorzugen Mütter (vor allem muslimische Mütter), denen die richtigen Informationen und angemessene Betreuung gegeben wurden, selbstverständlich, ihre Kinder zu stillen. Es geschieht hauptsächlich auf Grund von Fehlinformationen, der Habgier von Muttermilchersatz produzierenden Unternehmen und des Verfalls vieler Kulturen, dass dieser absolut natürliche Ansatz verdrängt wird. Wenn die Gesellschaft Mütter dazu ermutigt, der Rechtleitung zu folgen, die im Qurân dargelegt wird, treffen sie für gewöhnlich „die beste Entscheidung“ beim Ernähren ihrer Kinder. 

 

 


Quelle: islamweb.net