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Die Geschichte der Sunna - Teil 1: Zur Zeit des Propheten

Die Gefährten taten ihr Möglichstes, um den Islâm den nachfolgenden Generationen zu übermitteln, und sie taten dies in der besten und passendsten Weise. Sie liebten ihn aufrichtig, lebten ehrlich, ihm entsprechend, bewahrten ihn treu und hielten jegliche Verfälschung oder jeglichen Verstoß von ihm fern.

Die Muslime waren sich bereits früh der Bedeutung der Sunna und ihrer Autorität bewusst. Eine Generation nach der anderen bemühte sich darum, die Sunna zu bewahren, da sie dies als Beitrag zur Erhaltung der letzten Offenbarung, die die Menschheit jemals empfangen sollte, betrachteten. Sie waren unermüdlich und die bedeutende Arbeit, die sie leisteten, ist beispiellos in der Geschichte der Religion und der Zivilisation.

 

Zur Zeit des Propheten 

 

Einer der Hauptgründe für die Aufzeichnung seiner Sunna ist die Tatsache, dass der Prophet  den Gefährten vor Augen hielt, wie wichtig seine Sunna ist und welche Stellung sie im Islâm hat. Er lehrte sie, dass es die Aufgabe eines jeden ist, sie zu bewahren und sie den Mitmenschen und Nachkommen zu lehren und zu überliefern. Er Möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlgefallen schenken wandte durch diese Hinweise eine effektive Methode an, die im Folgenden kurz umrissen wird:

 

1. Er  betonte die Wichtigkeit, Wissen zu erlangen und es anderen beizubringen. Er  sagte: « Die Suche nach Wissen ist Plicht für jeden Muslim (Mann und Frau)."(Ibn Mâdscha)Er  sagte auch:"Jeder, der einen Weg einschlägt, um Wissen zu erlangen, dem wird Allâh dadurch einen Weg ins Paradies erleichtern. Sobald sich Leute in einem der Häuser Allâhs (Moscheen) treffen, das Buch Allâhs rezitieren und es miteinander studieren, so breitet sich über ihnen Ruhe aus, Barmherzigkeit umhüllt sie und Engel umgeben sie und Allâh erwähnt sie bei denen, die bei Ihm sind (den Engeln).» (Muslim)

 

2. Er  hatte immer ein Ort, an dem er unterrichtete. Meistens war es die Moschee.

 

3. Er  war sanft im Umgang mit anderen und suchte stets nach der leichtesten Möglichkeit für sich und die Gemeinschaft. Er  war barmherzig, bescheiden und immer für die Menschen da.

 

4. Er  drängte niemals jemanden zu etwas. Stattdessen lehrte er die Menschen schrittweise und führte sie zum Wandel. Er motivierte sie immer, seinem Beispiel zu folgen und die Besten zu sein.

 

5. Er  lehrte die anderen nicht ununterbrochen, bzw. arbeitete nicht ständig mit ihnen, sondern gab ihnen genügend Pausen, um sie nicht zu überlasten oder zu langweilen.

 

6. Er  sprach einfach und deutlich, und er  sprach zu den Leuten auf dem Nivaeu ihres Verständnisses und ihrer intellektuellen Befähigung. Immer wenn es passend war, sprach er  zu den Leuten in deren Dialekt, da die Araber verschiedene Dialekte hatten.

 

7. Er  benutzte die Methode der Wiederholung. Er wiederholte, was immer er betonen wollte, dreimal, um sicher zu gehen, dass alle deutlich gehört und klar verstanden hatten, was er  sagte.

 

8. Wenn er  etwas gefragt wurde, gab er  eine längere Antwort als erwartet und nutzte die Gelegenheit, um weitere Dinge für alle zu erklären und um etwas zu lehren.

 

9. Immer wenn der Prophet  zwischen zwei Wegen wählen musste, wählte er  den leichteren Weg, der mühelos zu gehen und voller Barmherzigkeit war, solange darin nichts Verbotenes lag. Genauso hielt er  sich von schwierigen und harschen Wegen fern.

 

10. Er  gab besonders darauf acht, die Frauen zu lehren und bot ihnen spezielle Zeiten für Fragen. Er  ermutigte sie zu fragen und zu lernen.

 

11. Er  machte das Bestmögliche in allem, was er tat, und er perfektionierte, was immer er tat, und setzte so ein Beispiel für andere.

 

Die Ära der Gefährten und ihrer Nachfolgern

 

Die Gefährten  taten ihr Möglichstes, um den Islâm den nachfolgenden Generationen zu übermitteln, und sie taten dies in der besten und passendsten Weise. Sie liebten ihn aufrichtig, lebten ehrlich, ihm entsprechend, bewahrten ihn treu und hielten jegliche Verfälschung oder jeglichen Verstoß von ihm fern.

 

Ihre Aufgabe in der Bewahrung des Islâm war von äußerster Wichtigkeit für dessen Fortbestehen, doch sie waren vom besten Lehrer und Trainer, dem Propheten , bestens darauf vorbereitet worden. Demnach ist das Studieren dieser Ära, besonders hinsichtlich der Geschichte und Autorität der Sunna, für jeden Studenten des islâmischen Wissens notwendig.

 

Da dieser Artikel nicht genügend Details bietet, um dieses Thema richtig abzudecken, wird den Lesern empfohlen, in folgenden Büchern zu diesem Thema nachzuschlagen:

 

Studies of Early Hadeeth Literature von M. M. Azami,

As-Sunna Qabla at-Tadwîn (ar. Die Sunna vor ihrer Niederschrift) von Adschadsch Al-Chatîb,

As-Sunna wa Makânatuhâ fî At-Taschrî’ Al-Islâmî von Mustafâ As-Siba'î (ar.)

Manhadsch An-Naqd fi 'Ulûm Al-Hadîth (ar. Die Methodik der Kritik in den Hadîthwissenschaften) von Nûruddîn Itr,

Al-Hadîth wa Al-Muhaddithûn (ar. Hadîth und Hadîthgelehrte) von Muhammad M. Abû Zahou und

Huddschiyyat As-Sunna (Die Autorität der Sunna) von Husain Chouat.

 

Die Methodik der Gefährten hinsichtlich der Bewahrung der Sunna

 

Bevor man die Art der Gefährten, die Sunna zu lernen, zu praktizieren, zu erhalten und zu übermitteln behandelt, lohnt es sich, über die wesentlichen Punkte Aufschluss zu geben, die man zum Verständnis ihrer Methodik erklären muss.

1. Die Gefährten  waren sich der Verantwortung, die sie nach dem Tod des Propheten  trugen, vollkommen bewusst.

 

2. Die Gefährten  sind alle vertrauenswürdig. Sie , zweifelten niemals aneinander bezüglich der Religion und der Überlieferung von Hadîthen.

 

3. Die Gefährten  hatten eine spezielle Methodik entwickelt, Hadîthe und Überlieferer zu prüfen, und indem sie dies taten, legten sie die Regeln für die Emittlung von Überlieferungen für diejenigen, die nach ihnen kamen, fest.

 

4. Die Fähigkeit, die Sunna zu verstehen, sie sich einzuprägen und zu übermitteln, variierte von einem Gefährten zum anderen.

 

5. Die Gefährten  verließen zu jener Zeit Makka und Madîna in Richtung vieler Orte rund um die islâmische Welt, um die Botschaft zu verkünden und den Islâm denjenigen zu lehren, die ihn angenommen hatten, und sie verbreiteten dadurch die Sunna in anderen Ländern.

 

Es ist interessant zu bemerken, dass ungefähr 750 Gefährten Hadîthe überlieferten, sieben davon überlieferten eine große Anzahl von Hadîthen und ungefähr zwanzig überlieferten eine durchschnittliche Anzahl, der Rest überlieferte eine geringe Anzahl.

 

Die sieben, die eine große Anzahl von Hadîthen überlieferten, sind: Abû Huraira, der 5374 Hadîthe überlieferte, 'Abdullah ibn 'Umar überlieferte 2630, Anas ibn Mâlik überlieferte 2286, 'Âischa überlieferte 2210 Hadîthe, 'Abdullah ibn 'Abbâs überlieferte 1660, Dschâbir ibn 'Abdullah überlieferte 1540 und Abû Sa'îd Al-Chudrî überlieferte 1100 Hadîthe . Sie verstanden ihre Aufgabe und waren sich der Bedeutung ihrer Fähigkeit bewusst, Hadîthe zu überliefern und taten daher ihr Bestes, dies unablässig und sorgfältig zu tun. Alle Generationen der Muslime sind ihnen  zum Dank verpflichtet.

 


Quelle: islamweb.net