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Wie man rechtschaffene Kinder heranzieht

Doch der Erziehende muss barmherzig, geduldig, entspannt und zugänglich sein und nicht vulgär oder ungepflegt. Er sollte in einer Weise argumentieren, die besser ist, weit entfernt von Beschimpfungen, Tadel und Schlägen. Es sei denn, das Kind ist absichtlich ungehorsam, lehnt die Anordnungen seines Vaters ab und vernachlässigt seine Pflichten und macht verbotene Dinge. In diesem Falle ist es besser, harte Maßnahmen zu ergreifen, ohne ihm zu schaden.

Frage: Ich empfinde das Erziehen meiner Kinder als schwierig und werde oft wütend und schlage sie. Können sie mir einen Rat bezüglich dieses Themas geben und mir angemessene Bücher empfehlen?

 

Antwort: Kinder zu erziehen und auszubilden ist eine Pflicht, die Eltern vorgeschrieben ist. Allâh hat dies im Qurân vorgeschrieben und der Gesandte möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken hat es ebenfalls vorgeschrieben. Allâh sagt:

 

{O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Schützt euch und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff die Menschen und die Steine sind! Über ihm sind Engel, gestrenge, gewaltige. Sie lehnen sich gegen Allâh nicht auf in dem, was Er ihnen anordnet, und tun, was ihnen geheißen.} [Sûra 66:6].

 

Imâm At-Tabarî sagte, diesen Vers erläuternd:

 

Hier sagt Allâh: O, die ihr an Allâh und Seinen Gesandten glaubt: „Schützt euch" - lehrt euch gegenseitig das, was diejenigen, die sich daran halten, vor dem Feuer schützen wird und es von ihnen abwendet, wenn es aus Gehorsam gegenüber Allâh getan wird und sie es aus Gehorsam gegenüber Allâh tun. Der Satzteil: "und eure Angehörigen vor einem Feuer" bedeutet: Und lehrt eure Familien, Allâh gegenüber gehorsam zu sein, damit sie sich vor dem Feuer schützen! Tafsîr At-Tabarî, 18/165

 

Al-Qurtubî sagte: Muqâtil sagte: Dies ist eine Pflicht, die er gegenüber sich selbst, seinen Kindern, seiner Familie und seinen männlichen und weiblichen Bediensteten hat. Ilkiya sagte: Wir müssen unseren Kindern und Familien religiöses Engagement und Tugend beibringen, und dass sie ohne Anstandsregeln nichts tun können! Allâh sagt Folgendes:

 

{Und gebiete deinen Angehörigen das rituelle Pflichtgebet und sei in ihm beharrlich! ...} [Sûra 20:132].

 

Und Allâh sagte zum Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken: {Und warne deine Anverwandten, die Nahestehenden!} [Sûra 26:214].

 

Und der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: «Und bringt ihnen ([den Kindern] bei, das rituelle Gebet zu verrichten, wenn sie sieben Jahre alt sind!»   (Tafsîru Al-Qurtubî, 18/196.)

 

 

Jeder Muslim ist ein Aufrufender, der die Menschen zu Allâh ruft. Deshalb sollten die ersten Menschen, die er aufruft, seine Kinder und seine Familie sein, die ihm nahestehen! Als Allâh Seinem Gesandten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken anordnete, die Menschen zur Religion aufzurufen, sagte Er: {Und warne deine Anverwandten, die Nahestehenden!} [Sûra 26:214].

 

Da sie die ersten Menschen waren, denen er Gutes tun und Barmherzigkeit zeigen sollte.

 

Der Gesandte möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken gab den Eltern die Verantwortung, die Kinder zu erziehen und machte dies für sie zur Pflicht.

 

Es wurde berichtet, dass Abdullâh ibn Umar sagte: Ich hörte den Gesandten Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagen:  «Jeder von euch ist ein Hirte, und jeder von euch wird über diejenigen befragt werden, die er hütet. Der Führer ist ein Hirte und wird über diejenigen befragt werden, die er hütet. Der Mann ist der Hirte seiner Familie und wird über diejenigen befragt werden, die er hütet. Die Frau ist eine Hirtin über das Haus ihres Mannes und wird über das befragt werden, was sie hütet. Der Diener ist ein Hirte über das Eigentum seines Herren und wird über das befragt werden, was er hütet.“ Er sagte: Und ich denke, er sagte: „Der Mann ist ein Hirte über das Eigentum seines Vaters und wird über das befragt werden, was er hütet. Jeder von euch ist ein Hirte, und jeder von euch wird über diejenigen befragt werden, die er hütet.» ( Überliefert von Al-Buchârî, 583; Muslim, 1829.)

 

Teil deiner Pflicht ist, sie in jungem Alter dazu zu erziehen, Allâh und Seinen Gesandten zu lieben und die Lehren des Islâm zu lieben. Du solltest ihnen erzählen, dass Allâh ein Paradies und eine Hölle hat; dass Seine Hölle heiß ist und deren Brennstoff Menschen und Steine sind. Die folgende Geschichte beinhaltet eine wichtige Lehre:

 

Ibn Al-Dschauzi sagte: Es gab einen König, der viel besaß. Er hatte eine Tochter und sonst keine weiteren Kinder. Er liebte sie sehr und ließ sie alle Arten von Unterhaltung genießen. Dies ging lange Zeit so. Neben dem König lebte ein hingebungsvoller anbetend Dienender und als er eines Nachts rezitierte, erhob er seine Stimme und sagte: {O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Schützt euch und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff die Menschen und die Steine sind! ...} [Sûra 66:6].

 

Das Mädchen hörte seine Stimme und sagte zu ihren Bediensteten: „Beendet das!" Doch er hörte nicht auf. Der anbetend Dienende begann den Vers zu wiederholen und das Mädchen verlangte weiter von ihnen, es zu beenden. Doch er hörte nicht auf. Sie hob ihre Hände zu ihrem Kragen und zog an ihrem Gewand. Daraufhin gingen sie zu ihrem Vater und erzählten ihm die Geschichte. Er ging zu ihr und fragte „Mein Liebling, was ist dir heute Nacht zugestoßen? Was hat dich zum Weinen gebracht?" und umarmte sie. Sie antwortete: „O mein Vater! Ich bitte dich bei Allâh, mir zu sagen: Besitzt Allâh ein Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind?" Er erwiderte: „Ja!" Sie fragte ihn: „Warum hast du mir das nicht erzählt? Bei Allâh! Ich werde weder gutes Essen zu mir nehmen noch auf einem weichen Bett schlafen, bis ich weiß, ob meine Bleibe das Paradies oder die Hölle ist!" Safwat al-Safwa, 4/437-438.

 

Du musst sie von unmoralischen Orten und Irreführung fernhalten; man kann sie nicht mit üblen Dingen aus dem Fernsehen usw. heranwachsen lassen und hiernach von ihnen erwarten, rechtschaffen zu sein. Denn wer Dornen sät, kann keine Trauben ernten. Dies sollte getan werden, solange sie noch jung sind, damit es einfach für sie wird, wenn sie erwachsen werden und sie sich daran gewöhnen werden. Und es wird einfach für dich werden, ihnen zu sagen, was man tun und was man nicht tun sollte. Und es wird ihnen leicht fallen, dir zu gehorchen.

 

Es wurde berichtet, dass Abû Huraira  sagte: Der Gesandte Allahs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: «Lehrt eure Kindern zu beten, wenn sie sieben Jahre alt sind, gebt ihnen einen Klaps, wenn sie dies nicht tun, sobald sie zehn sind, und trennt sie in ihren Betten!» ( Überliefert von Abû Dâwûd, 495; von Scheich Al-Albânî in Sahîhu Al-Dschâmi, 5868 als authentisch eingestuft. )

Doch der Erziehende muss barmherzig, geduldig, entspannt und zugänglich sein und nicht vulgär oder ungepflegt. Er sollte in einer Weise argumentieren, die besser ist, weit entfernt von Beschimpfungen, Tadel und Schlägen. Es sei denn, das Kind ist absichtlich ungehorsam, lehnt die Anordnungen seines Vaters ab und vernachlässigt seine Pflichten und macht verbotene Dinge. In diesem Falle ist es besser, harte Maßnahmen zu ergreifen, ohne ihm zu schaden.

 

Al-Minâwi sagte: Das Kind zu erziehen, wenn es beginnt zu verstehen, bedeutet für den Vater, dass er es mit den Eigenschaften der rechtschaffenen Gläubigen erziehen und davor bewahren sollte, mit Übeltätern zu verkehren. Er sollte es den Qurân und gutes Benehmen und die Sprache der Araber lehren, es die Sunna und die Aussagen rechtschaffener Vorfahren hören lassen und ihm die religiösen Rechtsnormen beibringen, die es benötigt. Er sollte es warnen und ihm dann einen Klaps geben, wenn es nicht betet usw. Dies wird besser für ihn sein, als eine gewisse Menge Almosen zu geben. Denn wenn er es angemessen erzieht, werden dessen Taten zu seinen fortlaufenden Almosen zählen, wohingegen die Belohnung für eine gewisse Menge Almosen begrenzt ist. Dies hingegen wird währen, solange das Kind lebt.

Disziplin ist die Nahrung der Seele und das Training der Seele für das Jenseits. 

{O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Schützt euch und eure Angehörigen vor einem Feuer, ...} [Sûra 66:6].

 

Schützt euch und eure Angehörigen davor, bedeutet sie an die Hölle zu erinnern. Disziplin beinhaltet predigen, warnen, drohen, klapsen, hindern, geben und freundlich sein. Jemanden zu erziehen, der gütig und vornehm ist, ist anders als jemanden zu erziehen, der schwierig und unwürdig ist. Fayd al-Qadîr, 5/257.

 

Klapsen ist ein Mittel, das Kind zurechtzuweisen. Es ist nichts Wünschenswertes, vielmehr wendet man es an, wenn das Kind stur und ungehorsam ist.

 

Es gibt ein Bestrafungssystem und viele Bestrafungen im Islâm, wie beispielsweise die Strafen für Ehebruch, Diebstahl, Verleumdung usw. All dies ist vorgeschrieben, um die Menschen zu korrigieren und um ihrem Bösen ein Ende zu setzen.

 

Betreffend derartiger Angelegenheiten riet der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken Eltern an, ihre Kinder davon abzuhalten und abzuschrecken, Unrecht zu tun.

 

Kinder zu erziehen sollte ein Ausgleich zwischen Ermutigung und Warnung sein. Der wichtigste Bestandteil überhaupt ist, das Umfeld, in dem das Kind lebt, gut zu gestalten, indem man die Mittel bereitstellt, mit denen es rechtgeleitet werden kann. Dies bedeutet, dass seine Erzieher einschließlich seiner Eltern religiös engagiert sein sollten.

 

Ein Mittel, mit dem Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder erfolgreich sein können, ist einen Kassettenspieler zu verwenden, um Kassetten mit Lehren, Qurân-Rezitation, Ansprachen und Unterrichten von Gelehrten abzuspielen, da diese zur Genüge verfügbar sind.

 

Hinsichtlich der Bücher, nach denen du fragtest, in denen du zum Thema Kindererziehung nachschlagen kannst, empfehlen wir folgende:

 

Tarbiyatu Al-Atfâli fi Rihâbi Al-Islâm" von Muhammad Hâmid An-Nâsir und Chaula Abdulqâdir Darwîsch.

 

Kaifa yurabbi Al-Muslimu waladah" von Muhammad Sa’îd Al-Mawlawî.

 

Tarbiyatu Al-Abnâ’i fi Al-Islâm" von Muhammad Dschamîl Zainu.

 

Kaifa nurabbi Atfâlana" von Mahmûd Mahdî Al-Istanbûlî.

 

Mas’ûlîyatu Al-Abi Al-Muslimi fi Tarbîyati Al-Walad" von Adnân Ba Hârith.

 

Und Allah weiß es am besten.


Quelle: www.islamweb.net