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Islâmische Lebensweise - Teil 7: Die islâmische Auffassung über Leben und sittliches Verhalten

Die richtige Lebensweise für den Menschen ist, in völligem Gehorsam gegenüber Gott zu leben.Nicht der Mensch hat die Form des Gottesdienstes und des Gehorsames zu bestimmen; die Entscheidung darüber ruht bei Gott. Gott der Herr erweckte von Zeit zu Zeit Propheten für die Rechtleitung der Menschheit und offenbarte durch sie Seine Bücher. Es ist die Pflicht des Menschen, die Gebote für sein Leben aus diesen Quellen göttlicher Rechtleitung zu entnehmen. Der Mensch ist Gott gegenüber für alle Taten in seinem Leben verantwortlich. Die Zeit, Rechenschaft abzulegen, wird im künftigen Leben und nicht in dieser Welt kommen.

Die islâmische Auffassung über Leben und sittliches Verhalten

 

Der Standpunkt, den der Islam einnimmt, ist jedenfalls, dass dieses Universum die Schöpfung des Einen Gottes ist. Er erschuf es und Er allein ist sein unbestrittener Herr, Beherrscher und Versorger.

 

Das gesamte Universum steht unter Seinem göttlichen Gebot. Er ist weise, mächtig und allwissend. Er ist Subbûh und Quddûs, das heißt, Er ist frei von jeglichem Makel, allen Fehlern, Schwächen und Unzulänglichkeiten. Sein Gottsein ist ohne Parteilichkeit und Ungerechtigkeit. Der Mensch ist Sein Geschöpf, Untertan und Diener und wird geboren, Ihm zu dienen und zu gehorchen.

 

Die richtige Lebensweise für den Menschen ist, in völligem Gehorsam gegenüber Gott zu leben.Nicht der Mensch hat die Form des Gottesdienstes und des Gehorsames zu bestimmen; die Entscheidung darüber ruht bei Gott. Gott der Herr erweckte von Zeit zu Zeit Propheten für die Rechtleitung der Menschheit und offenbarte durch sie Seine Bücher. Es ist die Pflicht des Menschen, die Gebote für sein Leben aus diesen Quellen göttlicher Rechtleitung zu entnehmen. Der Mensch ist Gott gegenüber für alle Taten in seinem Leben verantwortlich. Die Zeit, Rechenschaft abzulegen, wird im künftigen Leben und nicht in dieser Welt kommen.

 

Die kurze Zeitspanne des irdischen Lebens ist in Wirklichkeit eine Gelegenheit, sich auf die große Prüfung vorzubereiten. Alle Bemühungen des Menschen sollten sich in diesem Leben darauf konzentrieren, das Wohlgefallen und den Segen Gottes im Jenseits zu erbitten. Während dieser Prüfung ist jeder Mensch für alle seine Glaubensvorstellungen und Taten verantwortlich. Er wird mit all seinen Fähigkeiten und Anlagen der Prüfung unterzogen.

 

Es wird eine vollständige und unvoreingenommene Aufzeichnung über sein Verhalten im Leben durch ein Wesen geben, das nicht nur sein Tun und Treiben und dessen Einfluss auf alles, was es in der Welt gibt - vom winzigsten Staubfleckchen bis zum erhabensten Gebirge - aufbewahrt, sondern auch eine vollständige Niederschrift über seine innersten Gedanken, Gefühle und Absichten.

 

Das Ziel des ethischen Strebens

 

Das also ist die grundlegende Einstellung des Islâm dem Leben gegenüber. Diese Auffassung vom Kosmos und der Stellung des Menschen darin bestimmt das wahre und unbestreitbar Gute, welches das Ziel aller Bemühungen der Menschheit sein sollte und das man kurz als “Streben nach dem Wohlgefallen Gottes” bezeichnen könnte. Es ist der Maßstab, nach dem eine bestimmte Verhaltensweise als gut oder schlecht beurteilt und eingestuft wird. Dieser Beurteilungsmaßstab bildet den Kern, um den das gesamte ethische Verhalten kreisen sollte.

 

Der Mensch wurde nicht allein gelassen, wie ein Schiff ohne Vertäuung, von Windstößen hin- und hergerissen. Diese göttliche Weisung steckt für die Menschen ein alles beherrschendes Ziel ab und legt die Normen für alle ethisch motivierten Taten fest. Sie gibt uns eine festverankerte und makellose Wertordnung in die Hand, die unter allen Umständen unveränderlich bestehen bleibt. Darüber hinaus wird dadurch, dass die Erlangung des “WohlgefaIlen Gottes” zum Zweck des menschlichen Daseins gemacht wurde, der Menschheit ein höchstes und edelstes Ziel gesetzt.

 

Dadurch eröffnen sich unbegrenzte Mögllichkeiten für die moralische Entwicklung, ohne dass in irgendeinem Stadium auch nur der Schatten engstirniger Selbstsucht oder blindgläubiger Rassen- oder Völkerverherrlichung auftaucht.

 

Indem er uns mit einem natürlichen Bewertungsmaßstab versieht, stattet uns der Islâm auch mit Kriterien zur Bestimmung guten und schlechten Verhaltens aus. Unser Wissen um Laster und Tugend basiert nicht auf reinem Intellekt oder Wunschdenken, auf Intuitionen oder Erfahrungen, die wir unseren Sinnesorganen verdanken. Denn gerade diese sind ja ständigern Wechsel, Schwankungen und Veränderungen unterworfen und stellen keine festen, zuverlässigen und unveränderlichen Maßstäbe für ethisches Verhalten dar.

 

Der Islâm erschließt uns eine eindeutige Quelle, nämlich die göttliche Offenbarung, die im Buch Gottes und der Sunna (Lebensweise) des Propheten  niedergelegt ist. Diese Quelle schreibt uns einen Bewertungsmaßstab für ethisches Verhalten vor, der immerwährend und allgemeingültig ist und das Gute jederzeit und unter allen Umständen hochhält.

 

Der islâmische Sittenkodex schließt die kleinsten Einzelheiten des häuslichen Lebens ebenso wie die weiten Bereiche nationalen und internationalen Verhaltens ein. Er leitet uns in jeder Lebenslage. Diese Anweisungen sehen die weitest mögliche Anwendung moralischer Prinzipien in allen Angelegenheiten unseres täglichen Lebens vor und befreien uns aus der ausschließlichen Abhängigkeit von jeder anderen Wissensquelle, es sei denn, es handele sich dabei um eine Ergänzung zu dieser Hauptquelle.

 

Die Sanktion hinter der Ethik

 

Diese Vorstellung vom Kosmos und der Stellung des Menschen darin liefert auch die Sanktion, die jedem moralischen Gesetz zugrundeliegen muss, nämlich die Liebe zu und Furcht vor Gott, das Bewusstsein, Rechenschaft ablegen zu müssen am Tage des Gerichts und das Versprechen der ewigen Wonne und Belohnung im künftigen Leben.

 

Obwohl der Islâm eine weitverbreitete und stark verwurzelte Massenbeeinflussung anstrebt, die einzelne und Gruppen zum Festhalten an den vom Islâm dargelegten Grundsätzen der Ethik veranlassen soll und die gleichfalls auf die Entwicklung eines politischen Systems zielt, das das ethische Gesetz so weit wie möglich durch seine legislativen und exekutiven Kräfte stärken würde, hängt das ethische Gesetz des Islâm nicht wirklich von diesem äußerlichen Druck allein ab.

 

Es stützt sich auf den jedem Menschen innewohnenden Drang, Gutes zu tun, der auf dem Glauben an Gott und an den Tag des Gerichtes beruht. Bevor der Islâm irgendwelche ethischen Gebote festlegt, trachtet er danach, tief in das Herz des Menschen die Überzeugung einzupflanzen, dass sich sein Tun vor Gott abspielt, Der ihn jederzeit und allerorten sieht: dass er sich vor der ganzen Welt verstecken kann, nicht aber vor Ihm; daß er jeden betrügen kann, niemals aber Gott; dass er aus jedermanns Griff entfliehen kann, nicht aber aus dem Gottes; dass Gott seine innersten Absichten und Wünsche der Prüfung unterzieht, während die Welt nur das äußerliche Leben des Menschen sehen kann; dass er, wenn er mag, während seines kurzen Aufenthalts auf dieser Erde tun kann, was ihm beliebt, er aber auf jeden Fall eines Tages sterben und sich vor dem göttlichen Gerichtshof einfinden muss, wo ihm keine Verteidigung, Gunst, Empfehlung, falsche Auslegung, Täuschung oder Betrügerei von Nutzen sein wird und wo über seine Zukunft in vollkommener Unvoreingenommenheit und Gerechtigkeit entschieden wird.

 

Es mag oder mag auch nicht auf dieser Welt Polizei, Gerichte und Gefängnisse geben, um die Einhaltung dieser ethischen Gebote und Anweisungen zu erzwingen, aber es ist dieser tief im Herzen verwurzelte Glaube, der die wirkliche, dem islâmischen Sittenkodex zugrundeliegende Kraft darstellt und dazu beiträgt, dass er in die Tat umgesetzt wird.

 

Wenn öffentliche Meinung und Staatsgewalt diese Bestrebungen unterstützen, um so besser; ansonsten kann schon allein dieser Glaube den einzelnen Muslim und die gesamte muslimische Gemeinschaft auf dem geraden Pfad der Rechtschaffenheit halten, vorausgesetzt der Funke echten Glaubens wohnt in ihren Herzen.

 


Quelle: islamweb.net