Die geistige Ausbildung von Kindern
- Kategorien: Die Bildung und die Muslimfamilie
- Quelle: IslamHouse
- Datum der Veröffentlichung: 21 Jumada al-awwal 1436
Ich habe ein junges Kind, das drei Jahre alt ist, und ich möchte den Glauben in sein
Herz einflößen. Was sollte ich tun?
Alles Lob gebührt Allah.
Ein Kind, welches drei Jahre alt ist, sollte seine Mutter und seinen Vater beten sehen
und er sollte sie beim Qur’an–Rezitieren hören, denn wenn ein Kind hört, wie seine
Eltern und Geschwister den Qur’an rezitieren und täglich die Erwähnungen (Dhikr)
wiederholen, ernährt dies seine Seele und bringt sein Herz zum Leben, so wie der
Regen Leben in ein trockenes, unfruchtbares Land bringt. Dies ist so, weil wenn ein
Kind hört, wie seine Eltern Allah gedenken, und sie Ihn anbeten, dann hat dies einen
Effekt auf seine eigenen Worte und Handlungen.
Ein Beispiel dafür ist die folgende Geschichte von einem jungen Mädchen:
Ihre Mutter beendete die Gebetswaschung (Wudu) und ihre drei Jahre alte Tochter
wusch, ihre Mutter nachahmend, ihr Gesicht und ihre Hände, hob daraufhin ihren
Zeigefinger „Laa ilaaha illa llah“ sagend. Dies zeigt, dass das kleine Mädchen ihre
Mutter beobachtet hatte und festgestellt hat, dass es einen spezifischen Dhikr gibt,
der nach dem Wudu gesagt werden sollte.
In einer anderen Geschichte machte eine Mutter eines Tages die Sunna vom Wudu
(indem sie abschließend „Laa ilaaha illa llah“P0F
Hausarbeit zu beenden... Ihre Tochter hatte sich daran gewöhnt ihre Mutter nach
dem Gebet sitzen zu sehen, bis sie mit dem Aufsagen der Erwähnungen, die nach
dem Gebet gesagt werden sollten, fertig war und sie stellte fest, dass ihre Mutter
direkt nach dem Sunna–Gebet aufgestanden war, so sagte sie zu ihr: „Wieso bist du
aufgestanden bevor du ‚Astaghfiru llah’ gesagt hast?“P1F
genau Kinder ihre Eltern beobachten.
1 Vollständig heißt es „Asch-hadu an-laa Ilaaha illAllah wahdahu laa scharieka la, wa asch-hadu anna
Muhammadan ’abdahu wa rasuluhu.“ (Verzeichnet in Sahih Muslim, 1/209).
2 Bemerkung: Wir möchten hier darauf hinweisen das die überlieferten Erwähnungen nach dem
Pflichtgebet gesprochen werden und nicht nach dem darauf folgenden Sunna – Gebet.
1P sagte), wonach sie aufstand, um ihre
2
Der Mensch ist der Krankheit und dem Leiden ausgesetzt und ein Kind kann (somit
auch) krank werden. (Wenn dies der Fall ist) so sollte seine Krankheit eine
Möglichkeit sein, seine Beziehung zu Allah zu stärken und ihn den Wert von bester
Gesundheit erinnern zu lassen. Und dies ist der Segen von Allah und das ist das,
wofür wir Ihm danken müssen, da der Mensch keine Macht und Stärke hat, außer
durch seinen Herrn. Wenn ihm Medizin gegeben wird oder er zum Krankenhaus
gefahren wird, sollten wir ihm erzählen, dass die Heilung von Allah kommt, aber
dies Mittel sind, welche Allah uns gegeben hat. Dann sollten wir sie an Ruqya3
gewöhnen, wie es in der Schari’a beschrieben ist. Wir sollten ihm von den Beispielen
der Propheten erzählen und wie sie die notwendigen Mittel nahmen und ihr
Vertrauen auf Allah setzten, so wie in der Geschichte von Ayyub, möge Friede auf
ihm sein, und seiner Krankheit, und der Geschichte von Yaqub, möge Friede auf ihm
sein, als er seinen Söhnen sagte, dass sie von verschiedenen Toren eintreten sollen
und dass es ihnen gegen Allah überhaupt nichts nützen würde, und wie er diese
Angelegenheit Allah überließ. Allah sagt uns, dass Yaquub sagte (was sinngemäß
bedeutet):
„Und er sagte: ‚O meine Kinder, geht nicht (alle) durch ein einziges Tor hinein,
sondern geht durch verschiedene Tore hinein. Ich kann euch gegen Allah nichts
nützen. Das Urteil ist allein Allahs. Auf ihn verlasse ich mich; und auf ihn sollen sich
diejenigen verlassen, die sich (überhaupt auf jemanden) verlassen (wollen).’*“ [ Sura
Yusuf (12) : 67]
Eines der wichtigsten Dinge ist, die Kinder zu erinnern nach Belohnung zu suchen
und Krankheit und medizinische Behandlung mit Geduld zu ertragen. Ein kleines
Mädchen erinnerte ihre Mutter, die Krankheit, welche die Ärzte als chronisch
beschrieben, mit Geduld zu ertragen. Dies war laut den ‚menschlichen’ Ärzten so,
aber die Heilung ist in der Hand von Allah. Die Mutter erinnerte sich daran, dass
dieses Kind zweimal am Tag Medizin zu sich nehmen musste und ihre Mutter
erinnerte sie immer daran nach Belohnung zu suchen. Eines Tages sagte dieses kleine
Mädchen zu ihrer Mutter: „Ich werde Belohnung bekommen, weil ich diese Medizin
nehme.“ Sie sagte dies, da sie stolz auf diese Belohnung war und auf die Belohnung,
die ihre Familie und Geschwister erhalten würden.
Aus dem Buch Ummahat Qurb Abna’ihinna, S. 21.