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Über die Verzauberung des Propheten

Frage:

Wie wurde der Gesandte Allahs verzaubert, wo doch Allah (sinngemäß) sagt:

„...und Allah beschützt dich vor den Menschen...“ ( Sura Al - Maida (5) :67 )? Wie

konnte er verzaubert werden, wo er doch von seinem Herrn die Offenbarung erhielt,

die er den Menschen verkündete? Wie konnte er sie überbringen, wenn er verzaubert

wurde, und die Kuffar und Muschrikin (sinngemäß) sagten: „Ihr folgt doch nur einem

verzauberten Mann.“ ( Sura Al – Furqan (25) : 8 )? Wir hoffen, dass Sie die Frage

klären und Zweifel aus dem Weg räumen können.

 
 
Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

In einem authentischen (sahih) Hadith wird berichtet, dass diese Verzauberung in

Madina stattfand, zu einem Zeitpunkt, als die Offenbarung und die Botschaft klar

war und weit verbreitet, nachdem bereits der Beweis für das Prophetentum und die

Wahrheit der Botschaft erbracht worden war, und nachdem Allah Seinen Propheten

gegen die Muschrikin unterstützt und sie gedemütigt hat. Dann kam zu ihm ein

Jude namens Labied ibn Al – A’sam und sprach einen Zauberspruch gegen ihn aus,

indem er einen Kamm und die daran klebenden Haare zusammen mit dem

Häutchen des Samens einer männlichen Dattelpalme benutzte. Der Effekt war

lediglich, dass der Prophet  sich einbildete, er hätte etwas mit seiner Frau gemacht,

obwohl er es nicht getan hatte, aber sein Verstand, sein Gefühl und seine

Unterscheidungskraft waren - Dank sei Allah - während der ganzen Zeit nicht

beeinträchtigt in Bezug auf das, was er Leuten mitteilte. So sprach er weiter mit

ihnen über die Wahrheit, die Allah ihm offenbarte. Er fühlte allerdings, dass

irgendetwas ihn bezüglich seiner Frauen beeinflusste, wie ’Aischa (Möge Allah mit

ihr zufrieden sein) sagte:

„Er bildete sich ein, Dinge zu Hause mit seiner Frau gemacht zu haben, die er nicht

getan hatte. Dann kam zu ihm die Offenbarung von seinem Herrn über Dschibril, die

ihn darüber informierte, was geschehen war. So schickte er jemanden, um dieses Teil

(womit der Zauber durchgeführt wurde) aus dem Brunnen von einem der Ansar zu

holen, und er zerstörte es.“

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Danach ließ der Effekt nach, Allah sei Dank, und Allah offenbarte ihm die beiden

Suren, mit denen man Zuflucht bei Allah sucht (Al - Mu’awidhatain, die letzten

beiden Suren im Qur’aan). Nachdem er sie rezitierte hatte, ist jegliches Übel von ihm

gewichen. Der Prophet  sagte:

„Diejenigen, die Schutz suchen, können niemals mit irgendetwas Gleichem Schutz

Dieser Zauber hatte keinerlei Effekt, der den Menschen hätte schaden können oder

die Botschaft oder die Offenbarung hätte beeinflussen können. Allah beschützte ihn

vor den Menschen im Hinblick auf den Empfang und die Verkündigung Seiner

Was aber die Übel betrifft, die schon andere Gesandte heimgesucht haben, so war er

nicht gegen sie geschützt. Einige dieser Dinge trafen auch ihn selbst. Am Tag von

Uhud wurde er verwundet, sein Helm wurde auf seinem Kopf zertrümmert und er

wurde an der Wange durch Glieder seines Kettenhemdes verletzt, er fiel in einer der

dort gegrabenen Löcher, er litt unter schwerster Verfolgung in Makka, etc. Er musste

Dinge ertragen, die schon Gesandte vor ihm ertragen mussten, und die für ihn

bestimmt waren, wodurch Allah seinen Status erhöhte und seine Hassanaat

(Belohnung für gute Taten) vervielfachte. Aber Allah schützte ihn in der Weise, dass

sie nicht in der Lage waren, ihn zu töten, oder ihn von seiner Pflicht der

Verkündigung seiner Botschaft abzuhalten.

So verkündete er sie und erfüllte den Auftrag, der ihm anvertraut wurde. Möge der

Frieden und der Segen Allah’s auf ihm sein, und alles Lob gebührt Allah, dem Herrn

Madschmu’a al – Fataawa wa Maqaalat Mutanauwi’a li Samaahat

Von Asch – Scheich ibn Baaz (Möge Allah ihm barmherzig sein) (8/149)

Islam Q & A.

(Frage Nr.: 20177)

Quelle: www.islam-qa.com & www.fataawa.de/