Side Menu Languages Menu
Suche
Alle Rubriken

Die Geschichte des Propheten Yusuf

 


Anzahl der Besucher: 1,606
6 1

 

Allah sagt gleich zu Beginn der Sure, dass diese Erzählung zu den schönsten Geschichten überhaupt zählt (ahsan al-qisas). Sie wurde unserem Propheten (sas) in einer für ihn sehr schweren Zeit offenbart, im Jahr des Boykotts und im Jahr als sowohl Khadija (ra) und Abu Talib starben. Die Offenbarung sollte Muhammad wohl Kraft geben und Trost spenden und ihn mit dem nötigen Wissen ausstatten, um für Auseinandersetzungen mit Christen und Juden über die Geschichte der Banu Isra’il gewappnet zu sein.

Zentrale Themen des Islam wie Geduld und Hoffnung, tiefes Gottvertrauen und die Fähigkeit, zu vergeben werden in dieser auch sprachlich herausragenden Sure thematisiert.

Hier findet ihr meine Präsentation und die Stichpunkte, die ich benutzt habe. Ihr könnt sie gern weiterverwenden und auch abändern, wenn ihr andere wichtige Themen unterbringen möchtet.

 

 

 

Die Geschichte des Propheten Yusuf

(nach Ibn Kathir)

 

1. Yusufs Vorfahren

  • Ibrahim hatte zwei Söhne (Ishaq und Isma’il), Ishaq hatte wiederum einen Sohn namens Ya’qub
  • Ya’qub hatte mit seiner Ehefrau Rachel zwei Söhne: Yusuf und Binyamîn
  • aus den Nachkommen der 12 Söhne Ya’qûbs gingen später die 12 Stämme der Banu Isra’il hervor

2. Yusuf und seine Brüder

  • er hatte also 10 ältere Halbbrüder und einen leiblichen Bruder: Binyamîn
  • seine Brüder waren sehr eifersüchtig auf die beiden jüngsten Brüder, besonders auf Yusuf und schikanierten die beiden, so oft es ging

3. Yusuf und sein Vater Ya’qûb

  • Ya’qub liebte seine beiden jüngsten Söhne sehr
  • besonders liebte er Yusuf – allerdings bevorzugte er keinen seiner Söhne, sondern behandelte alle gerecht

4. Yusufs Traum

  • eines Nachts hatte Yusuf einen Traum und erzählte ihn seinem Vater am nächsten Morgen : „Ich sah, wie sich elf Sterne, Sonne und Mond vor mir verbeugten.”
  • da erkannte Yakub, daß Yusuf von Allah auserwählt war, um eine besondere Aufgabe zu erfüllen
  • er sagte: „Mein lieber Sohn, sprich nicht mit deinen Brüdern über diesen Traum, denn sie werden sonst vielleicht neidisch und versuchen, dir etwas anzutun. Der Teufel ist ein verschworener Feind der Menschen und flüstert ihnen boshafte Gedanken ein. Du bist von Allah auserwählt, und Er wird dich die Deutung von Visionen und Ereignissen lehren und dir Gutes geben, so wie Er mir und meinen Vätern Gutes gegeben hat.”

5. Die Eifersucht der Brüder Yusufs

  • eines Tages schmiedeten die Brüder Yusufs vor lauter Eifersucht einen Plan: einer schlug vor, ihn endlich zu töten – ein anderer erwiderte, das wäre zu grausam
  • also vereinbarten sie, ihn in einen Brunnen zu werfen, um ihn von Reisenden finden zu lassen
  • sie überzeugten ihren Vater, ihnen Yusuf anzuvertrauen, der nach langen Zögern einwilligte, denn sie versprachen gut auf Yusuf aufzupassen
  • als sie weit draußen waren, führten sie ihren Plan durch
  • danach beschmierten sie Yusufs Hemd mit Blut, um ihren Vater zu überzeugen, dass ein Wolf Yusuf aufgefressen hätte
  • aus späteren Versen geht hervor, dass Ya’qûb ihnen nicht glaubte und nie die Hoffnung aufgegeben hatte, dass Yusuf noch lebt

6. Yusuf als Sklave

  • währenddessen saß Yusuf allein im Brunnen, er fürchtete sich jedoch nicht, denn obwohl er noch sehr jung war, glaubte er an Allah und vertraute fest auf ihn, so wie es sein Vater ihm gelehrt hatte
  • am nächsten Morgen kam eine Karawane herbei, die ihn fand und auf eine tagelange Reise nach Ägypten mitnahm, um ihn auf dem Sklavenmarkt zu verkaufen
  • er ist dort mit seiner schönen Gestalt einem hohen Beamten des ägyptischen Königs aufgefallen, der ihn kaufte und wie einen Sohn aufzog und hervorragend in allen bekannten Disziplinen der damaligen Zeit und in vielen Sprachen ausbildete
  • er wuchs zu einem klugen, jungen Mann heran, dem Allah die Fähigkeit gab, Träume und merkwürdige Ereignisse zu deuten

7. Ägypten zu jener Zeit

  • die Ägypter waren vom Nil und dessen Überschwemmungen, die fruchtbaren Schlamm auf die Felder brachten, abhängig
  • ohne den Regen in den fernen afrikanischen Gebirgen wären diese segensreichen Überflutungen, die Allah sendete, um ihr Überleben zu sichern, ausgeblieben
  • doch die Menschen jener Zeit hatten vergessen, dass Allah für diesen Segen verantwortlich war
  • es hatte sich der Glaube verbreitet, dass der Pharao das Wasser und den fruchtbaren Schlamm nach Ägypten brachte
  • dieser ließ sich also als Gott anbeten und behandelte das Volk wie seine Diener
  • Yusuf verurteilte diesen Götzendienst, bewahrte seinen Glauben an Allah, den ihm sein Vater gelehrt hatte, und durchschaute den Betrug des Pharaos und seiner Priester
  • zur Zeit, als Yusuf in Ägypten lebte, herrschte allerdings vorübergehend ein König (Koran: malik) und nicht der Pharao

8. Yusufs Verführung

  • die Frau des hohen Beamten, der Yusuf aufgenommen hatte, fand im Laufe der Zeit immer mehr Gefallen an Yusuf
  • eines Tages, als der Hausherr nicht anwesend war, verschloss sie alle Türen und versuchte, Yusuf zu verführen
  • er suchte Zuflucht bei Allah und ließ sich jedoch nicht darauf ein
  • also erklärte er, dass sie großes Unrecht beging, in dem sie ihren Mann hintergeht
  • sie versuchte trotzdem ihn zu umarmen, woraufhin er sich wehrte und losriss; sie erwischte ihn an seinem Hemd, das dadurch zerriss
  • in diesem Moment kam ihr Ehemann nach Hause und verlangte Aufklärung
  • sowohl Yusuf als auch die Frau beteuerten ihre Unschuld, woraufhin jemand riet, zu überprüfen, auf welche Weise das Hemd Yusufs zerrissen worden war
  • dass es von hinten zerrissen war, diente dann als Beweis für Yusufs Unschuld
  • nachdem sich die Geschichte herumgesprochen hatte, wurde die Frau zum Gespött der Frauen der Stadt
  • daraufhin lud die verspottete Frau alle Frauen zu sich ein, verteilte vor dem Essen Messer an alle Frauen und rief Yusuf zu sich
  • als diese den jungen, schönen Mann erblickten, vergaßen sie alles, schnitten sich die Finger blutig und konnten infolgedessen nachvollziehen, wie die Frau dazu kam, einen Sklaven verführen zu wollen
  • sie einigten sich dann darauf, ihren ganzen Einfluss zu nutzen, um Yusuf trotz Unschuld ins Gefängnis zu bringen und somit die Ehre der wiederherzustellen

9. Yusuf im Gefängnis

  • der hohe Beamte und Herr Yusufs ließ sich letztendlich überzeugen und veranlasste, das Yusuf eingesperrt wurde
  • dort sprach er zu den Gefangenen über den Glauben an einen Gott und fiel als rechtschaffener Mensch auf
  • er auch auf zwei Mitinsassen, die ihn baten, ihre Träume zu deuten
  • dies tat er, da Allah ihm die Gabe dazu gegeben hatte, und sagte voraus, dass einer der beiden bald zurück zu seinem vorherigen Arbeitsplatz an den Hof des Königs gehen würde
  • dies geschah dann und Yusuf bat den Mann, dem König zu berichten, dass er unschuldig im Gefängnis sitzen würde und die Träume deuten könne
  • der Mann vergaß Yusuf jedoch, sobald er dass Gefängnis verlassen hatte, so dass Yusuf noch viele Jahre im Gefängnis verbrachte
  • niemals verlor er jedoch die Hoffnung und sein Vertrauen in Allah

10. Der Traum des Königs

  • eines Tages hatte der König einen Traum und berichtete seinen Hofbeamten davon: „Ich sah im Traum sieben fette Kühe, und dann kamen sieben magere Kühe und verschlangen die sieben fetten Kühe. Davon wachte ich auf. Als ich wieder eingeschlafen war, sah ich sieben volle Kornähren, und dann kamen sieben leere Kornähren und verschlangen die sieben vollen. Was kann das nur bedeuten? Ich bin sehr besorgt. Könnt ihr mir die Deutung sagen?”
  • keiner konnte ihm den Traum erklären
  • da erinnerte sich der Mann, dem Yusuf im Gefängnis seinen Traum gedeutet hatte, an Yusuf und eilte zum Gefängnis, wo er Yusuf noch immer vorfand
  • Yusuf erklärte dann: „Dieser Traum ist äußerst wichtig für das ganze Land. Sieben Jahre lang wird nämlich der Nil genügend Wasser führen, so daß ganz Ägypten grünt und die Ernte reichlich wird. Alle werden genug zu essen und Früchte und Fleisch im Überfluß haben. Hütet euch aber, alles gleich zu verzehren. Ihr sollt vielmehr den größten Teil der Ernte als Vorrat aufspeichern. Denn gleich darauf werden sieben Hungerjahre kommen, wo ihr diese Vorräte dringend braucht, bis auf einen kleinen Teil, den ihr als Saatgut behalten sollt, denn danach wird es wieder genügend Wasser geben zum Säen und Ernten. Und nur Allah ist es, der den Menschen und Tieren Nahrung und Wasser gibt. So zeigt Allah die Wahrheit.”
  • der Mann ging zurück zum König und berichtete ihm davon

11. Yusuf als Verwalter der Kornspeicher

  • der König ließ Yusuf frei und war überrascht über dessen Fähigkeiten und die vielen Sprachen, die er beherrschte und wollte ihn deshalb zu einem seiner Minister machen
  • Yusuf war einverstanden und wollte die Verwaltung der Getreidespeicher übernehmen, da von ihnen das Schicksal Ägyptens abhing
  • er sorgte also dafür, dass in den 7 ertragsreichen Jahren Vorräte eingelagert wurden; genau wie er den Traum des Königs gedeutet hatte, folgten daraufhin 7 magere Jahre
  • Yusuf verwaltete die Vorräte und verteilte sie gerecht unter den Menschen
  • in Palästina, wo sein Vater Ya’qub und seine 11 Brüder lebten, hatte man nichts von der Hungersnot geahnt und sich nicht darauf vorbereitet
  • Ya’qub schickte deshalb seine Söhne nach Ägypten, um dort einige Vorräte zu kaufen, wo sie auf Yusuf trafen
  • sie erkannten ihn jedoch nicht, wobei er genau wusste, wen er vor sich hatte
  • als sie ihm von ihrem Vater und dem jüngsten Bruder berichteten, konnte er kaum seine Tränen zurückhalten und verlangte, dass sie den jüngsten Bruder beim nächsten Mal mitbringen sollten
  • beim nächsten Mal taten sie, wie Yusuf ihnen geheißen hatte, und brachten Binyamin mit
  • Yusuf war außer sich vor Freude, gab sich aber immer noch nicht zu erkennen
  • er nahm nur Binyamin beiseite und klärte ihn auf, dass er noch am Leben sei

12. Der Diebstahl des Kelchs

  • nun wollte er seinen jüngsten Bruder gar nicht mehr gehen lassen
  • deshalb ließ er seine Diener einen goldenen Kelch in Binyamins Tasche verstecken
  • als sich die Gruppe entfernt hatte, sendete Yusuf ihnen Reiter hinterher, die nach dem angeblich gestohlenen Kelch suchten
  • als sie ihn in Binyamins Tasche fanden, nahmen sie ihn fest und brachten ihn zu Yusuf, der somit erreicht hatte, dass sein Bruder bei ihm bleiben konnte, ohne seine Identität gegenüber den anderen offenbaren zu müssen
  • als die Brüder nach Hause kamen und Ya’qub berichteten, was geschehen war, weinte diese viele Tage lang, bis er sein Augenlicht verlor
  • einige Zeit später schickte er seine Söhne wieder nach Ägypten, obwohl er nicht einmal Geld hatte, um mehr Getreide einkaufen zu lassen
  • er beauftragte sie, dort nach Yusuf und Binyamin zu suchen

13. Yusuf und das Wiedersehen mit seiner Familie

  • in Ägypten traten die Brüder also wieder vor den Verwalter der Kornspeicher
  • sie sagten zu Yusuf: „Hoher Herr, Verzweiflung hat uns und unsere Familie ergriffen. Wir haben nicht genug Geld. Gib uns doch bitte ein volles Maß an Korn, und gib uns als Almosen, was wir nicht bezahlen können, denn Allah belohnt die Freigiebigen.“
  • da schaute Yusuf sie streng an und sagte: „Nun kommt ihr und bittet um Almosen und sprecht von Allahs Belohnung. Habt ihr bei allem, was ihr Yusuf und seinem Bruder angetan habt, auch einmal an Allahs Gerechtigkeit gedacht?”
  • da schämten sie sich und fragten, woher er darüber Bescheid wisse und ob ER etwa Yusuf sei
  • als er das bejahte, bereuten sie sehr, was sie getan hatten, und lobpreisten Allah, denn nun wussten auch sie, dass Allah Yusuf auserwählt worden war und die ganze Zeit von Allah beschützt wurde
  • Yusuf zeigte seinen großartigen Charakter und sprach: „Ich will euch heute keine Vorwürfe machen. Allah wird euch vergeben, denn Er ist der Barmherzige. Kehrt heim zu unserem alten Vater und nehmt mein Hemd mit. Das sollt ihr auf sein Gesicht legen, und er wird sein Augenlicht wiederbekommen. Dann kommt alle zusammen hierher zu mir.”
  • genauso geschah es dann auch und als die ganze Familie in Ägypten ankam, verbeugten sie sich vor Yusuf – genau wie er es in seinem Traum als kleiner Junge gesehen hatte

Quelle: http://discoverthemuslimworld.de

Kommentare
Kommentare sind Eigentum der jeweiligen Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Meinungen dieser Website.