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Die Gemeinschaft (die Umma)

 


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Der Prophet (sallahu aleihi wa salam) sagte: „Wahrlich der Gläubige ist für einen anderen Gläubigen wie ein Mauerwerk. Ein Teil hält das andere fest” und der Prophet (s.a.s) schob demonstrativ seine Finger ineinander. (Buchari und Muslim)

Wenn wir ein Haus aus Lego Bausteinen bauen, die ineinander fest stecken, kann man dieses nicht so schnell zerstören. Wenn wir aber ein Haus aus Holzklötzen bauen, die unpassend aufeinander gestellt werden – mal haben wir eine Lücke gelassen, mal haben wir zu hoch gebaut – es reicht nur eine leichte Berührung, damit dieses Haus zerstört wird. Die Kinder wissen, was ich meine…Ein Haus muss schön und fest sein, damit es vor den Angriffen der Diebe bewahrt wird. Aber wie ist es, wenn die Fenster kaputt sind? Wenn in der Wand ein paar Ziegelsteine fehlen? Wenn in der Tür ein Loch ist? Im Bau hat alles seine Aufgabe, auch wenn uns diese manchmal sehr unwichtig erscheint. In der Gemeinschaft – genauso! Wie wäre es, wenn das Dach sprechen würde und sagen würde: „Hey, ich kann das Haus alleine halten, ich brauche euch alle nicht, lasst mich doch endlich in Ruhe!” Und dann fühlen sich die Ziegelsteine, die Säulen, die Türen so beleidigt und nutzlos, dass sie einfach alle gehen – jeder in seiner Richtung. Das Dach stürzt ab und zerfällt in Stücke, die man nicht mehr zusammenfügen kann, die Ziegelsteine, die Säulen und die Türen sind

zerstreut und haben Depressionen von der Einsamkeit bekommen. Das Haus ist weg und wird nie wieder existieren…so ist das Leben nun mal. Und wessen Schuld ist das? Die Arroganz des Daches? Die Unfähigkeit aller Beteiligten miteinander zu reden? Oder das Vergessen der eigentlichen Aufgaben, die man zu erfüllen hat?

Der Prophet (sallahu aleihi wa salam) sagte: „Gewöhnlich findest du die Muminun in ihrer Barmherzigkeit und ihrer Zuneigung und ihrem Mitleid zueinander wie einen Körper. Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber. (Buchari)

Stellen wir uns einen großen und starken Menschen vor. Wenn er Fieber bekommt, liegt er schwach im Bett und so nützen ihm seine Größe und Stärke nichts mehr. So ist es auch mit unserer Gemeinschaft, die dauerhaft an Fieber leidet.

Fragen wir nacheinander? Besuchen wir uns gegenseitig? Machen wir das nur dann, wenn wir von dem Anderen etwas brauchen? Denken wir darüber nach: Rufe ich meine Schwester an, weil ich wissen möchte, wie es ihr geht, oder mache ich das nur, wenn ich etwas von ihr haben will? Fragen wir uns immer nach unserer Absicht, wenn wir jemanden besuchen gehen! Das Mindeste, was wir als Gemeinschaft tun können, ist, dass wir etwas miteinander unternehmen. Lassen wir nicht unser Treffen in der Moschee das einzige sein! Wir müssen einander kennen lernen, die Kranken unter uns besuchen, denjenigen, die in Not sind – helfen. Kein Muslim sollte das Gefühl haben, dass er von der Gemeinschaft alleine gelassen wurde!

„Ein Mann ist zu einem anderen Mann gegangen, um ihn zu besuchen (in einem anderen Dorf). Er war auf dem Weg, dann hat Allah zu ihm ein Engel geschickt. Er sagte ihm: „Wohin?”, Er sagte: „Ich gehe zu einem Bruder, um ihn zu besuchen.” Dann fragte der Engel: „Hast du etwas bei ihm?” Er sagte: „Nein, ich geh ihn besuchen, weil ich ihn für Allah liebe.” Der Engel sagte dann: „Ich bin ein Engel von Allah zu dir gesandt, dass ich dir diese Botschaft gebe: Allah liebt dich dafür, dass du deinen Bruder liebst und ihn besuchst.”

(Buchari)

Allah liebt dich! Für diese kleine Tat! Bilden wir uns nicht ein, dass das einfach zu machen ist, was der Mann aus dem oben erwähnten Hadith macht. Gehe ich eine Schwester besuchen, weil sie mir 20 Euro schuldet und ich sie gerne daran erinnern möchte? Gehe ich sie besuchen, um mein Buch abzuholen? Gehe ich sie besuchen, um sie um einen Gefallen zu bitten?…Oder möchte ich nur wissen, wie es ihr geht?

Wir gehen oft nur diejenigen besuchen, die unsere beste Freunde sind. Was ist dann mit den Muslimen, die nicht so viele Freunde, oder gar keine haben? Sollten wir uns nicht etwas mehr Zeit für sie nehmen? Was ist mit einem Muslim, der niemanden kennt und niemanden hat, der ihn besuchen und unterstützen kann, weil er gerade zum Islam konvertiert ist, und womöglich dabei seine Familie und gesamten Freunden verloren hat? Wie oft denken wir an solche

Menschen, die die Gemeinschaft am Meisten brauchen? Oder denken wir, dass wir besser sind?

Allah sagt im Quran: “Die Gläubigen sind ja Brüder. So stiftet Frieden zwischen euren Brüdern und fürchtet Allah, auf dass euch Barmherzigkeit erwiesen werde.” “O ihr, die ihr glaubt! Lasst nicht eine Schar über die andere spotten, vielleicht sind diese besser als jene; noch (lasset) Frauen über (andere) Frauen (spotten), vielleicht sind diese besser als jene. Und verleumdet einander nicht und gebt einander keine Schimpfnamen. Schlimm ist die Bezeichnung der Sündhaftigkeit, nachdem man den Glauben (angenommen) hat, und jene die nicht umkehren – das sind die Ungerechten.” “O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde. Und spioniert nicht und führt keine üble Nachrede übereinander. Würde wohl einer von euch gerne das Fleisch seines toten Bruders essen? Sicher würdet ihr es verabscheuen. So fürchtet Allah. Wahrlich, Allah ist Gnädig, Barmherzig.” (Quran, 49:10-12)

Möge Allah uns von unserem Egoismus befreien und uns zu einer Gemeinschaft machen, die zusammenhält und sich für Allah liebt!


Quelle: http://alumma.wordpress.com

  • Kategorien: Askese und Raka'eq
  • Datum der Veröffentlichung: 22 Jumada al-awwal 1436
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