Suche
Alle Rubriken

Terrorismus - Die Perspektive aus dem Islam

 

QR Code

Anzahl der Besucher: 211
0 0

Neuauflage der Fachzeitschrift der Internationalen Vereinigung der Muslime (Muslim World League Journal)
Jumad AI-Ula 1423 - Juli 2002

 Während der sechzehnten Tagung des Islamischen Fiqh-Rates, die zwischen dem 21. und 27. Shawwal 1422 n. H. (5-10 Januar 2002) stattfand, wurde mit Nachdruck die Tatsache betont, dass Extremismus, Gewalt und Terrorismus in keiner Weise mit Islam in Verbindung stehen. Es handelt sich bei ihnen in Wahrheit um Gewaltakte, die gefährliche Konsequenzen mit sich ziehen und die eine Aggression und Ungerechtigkeit gegen jedes Individuum darstellen.

Jeder, der die beiden Quellen der Scharia (islamisches Recht), d.h. das Buch Allahs (den Koran) und die Sunnah (Überlieferungen) des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm), aufmerksam studiert, wird entdecken, dass diese inhaltlich frei von jedweder Form von Extremismus, Gewalttaten oder Terrorismus sind, welche die Aggression gegen andere ohne einen gerechten Grund implizieren.

Um also eine islamische Definition von Terrorismus vorzubringen, welche die Sicht aller Muslime wiederspiegelt, um die friedvolle Natur des Islams faktisch klarzustellen und die Gefahr hervorzuheben, die besteht, wenn man Islam mit Extremismus und Terrorismus assoziiert, gibt der Islamische Fiqh-Rat, sowohl für die Muslime, als auch für den Rest der Welt, die folgende Definition von Terrorismus und der Einstellung des Islams diesem gegenüber.

 

Definition des Terrorismus

Terrorismus ist ein abscheulicher Angriff ausgeführt von Individuen, Gruppen oder Staaten gegenüber Menschen (seiner Religion, Leben, Intellekt, Eigentum und Ehre). Es beinhaltet aller Formen der Bedrohung, des Leids, der Tötung ohne einfachen Grund und alles verbundene mit jeder Form des Raubes, wodurch Gehwege unsicher gemacht werden, Banditentum, jede Art der Gewalt oder Bedrohung beabsichtig um ein Kriminelles Schema individuell oder gemeinschaftlich durchzuführen, als auch das in Schrecken setzen und Beängstigung von Menschen indem man ihnen weh tut oder deren Leben, Freiheit, Sicherheit entblößt oder Zustände von Gewalt; es kann also die Form von zufügendem Schaden an der Außenwelt oder in öffentlichen oder Privaten Dienstprogrammen oder das Entblößen von nationalen oder natürlichen Quellen zur Gefahr führen.

All diese sind Offenbarungen des Unheils auf Erden, welche von Allah als Ausführung von Muslimen verboten worden ist. Allah sagt im Quran:

„Und sucht keinen Anlass für das Unheil auf Erden, Allah liebt nicht jene die Unheil stiften…“ (28:77)

 Zudem hat Allah nicht nur abschreckende Bestrafung gegenüber Terror, Aggressionen und Korruption verordnet, doch deutet er solche Handlungen als gleichbedeutende Art des Wagens der Kriegsführung gegenüber Allah und seinem Gesandten

 Allah sagt im Quran:

 „Die Bestrafung gegenüber jenen die es wagen gegen Allah und seinen Gesandtem zu kriegen und dem Streben mit Macht und Haupt um Unheil auf Erden zu führen ist Hinrichtung, Kruziferen oder das Abschneiden der Hände und Füße von entgegengesetzten Seiten oder Ausweisung von dem Land. Das ist ihr Pein auf dieser Welt und eine große Bestrafung erhalten sie im Jenseits.“ (5:33)

 Offensichtlich, in Betrachtung der Enormität von solch Handlungen der Aggressionen, welches von der Scharia (Islamisches Recht) als eine Art des Krieges gegenüber des Rechts und der Kreaturen Gottes, gibt es keine strengeren Bestrafungen irgendwo in Gesetzen die von Menschen entworfen sind.

 Gemäß des Islamischen Rechts Rates, ist Staatsterror die größte Gefahr für die Sicherheit und den Frieden auf der Welt und deshalb ist, dass dagegen Auflehnen gleichbedeutend als Abwehr und Streben im Namen Allahs.

 

Das Heilmittel für Extremismus und Terror im Islam

 Im Bezug darauf den Terrorismus zu Bekämpfen und die Gesellschaft vor den schändlichen Konsequenzen zu schützen ist der Islam ein Pionier. Durch klare Grenzen, welche nicht zu überschritten sind, drängt der Islam darauf das Menschliche Leben, Ehre, Eigentum, Religion und Intellekt zu schützen.

Allah sagt im Quran:

 „Sag. Die Dinge die mir mein Herr verboten hat sind; beschämende Taten, ob öffentlich oder geheim; Sünden und Übertretungen gegen die Wahrheit oder Begründung“. Und:“ Wenn er sich umdreht, ist seine Absicht Unheil auf der gesamten Erde zu verteilen und die Zerstörung von Feldfrüchten und Nachkommenschaft. Aber Allah liebt kein Unheil. Wenn ihm gesagt wird „Fürchtet Allah“ ist er geführt von Arroganz für mehr Kriminalität. Genug für ihn ist Hölle – ein schlechtes Bett für ihn um darauf zu liegen.“ (7:33 & 2:205 – 206)

 Des Weiteren hat der Islam seinen Anhängern geboten sich von jeglichen Dingen fernzuhalten was innerhalb der Menschen für Aufruhr sorgen kann und warnt zugleich vor den negativen Konsequenzen.

 Allah sagt im Quran:

 „Und fürchtet Aufruhr oder Unterdrückung, welches nicht nur diejenigen von euch beeinflusst die falschen tun. Und wisset Allah ist streng in seiner Bestrafung.“ (8:25)

 Im Islam ist das Individuum und die Gesellschaft ermahnt nicht nur die Linie der Dämpfung abzuschleppen aber auch Extremismus und religiöse Intoleranz zu entfernen welches sicherlich die Zerstörung der Menschheit bedeuten.

 Der Prophet (Frieden sei auf ihm) sagte in einem Report von den Imamen Ahmad und Al-Nissaie:

 „Achtung vor der Übertreibung im Bezug auf die Religion. Für diejenigen, die vor euch da waren, wurden durch religiösen Übermaß zerstört worden.“

 Der Islam spricht auch das Problem der bösen Tendenzen an welche passend zum Führen des Übermaßes, Bedrohung, Beängstigung und Tötung ohne einen Grund leitet.

 Der Prophet (Frieden sei auf ihm) sagt:

 „Ein Moslem darf nicht einen anderen Moslem erschrecken“.

Und:

„Wer auch immer einen eisernen Stab gegen seinen Bruder richtet, den werden die Engel verfluchen bis er aufhört, auch wenn er (das Opfer) sein leiblicher Bruder ist (von der Seite der Mutter und des Vaters).“ (Salih Muslim)

Mit Betrachtung der Dhimmis (Nicht Muslime die unter dem Schutz der Muslime leben), besagt der Islam, dass sie gerecht behandelt werden müssen. Dies gab ihnen Sicherheit in der muslimischen Welt und verbat Blutgeld und Sühne für das Töten einer von jenen.

 Allah sagt:

 „Wenn er zu Menschen gehörte mit denen er einen Bündnisvertrag hatte, so soll Blutgeld seiner Familie gezahlt werden und ein Gläubiger Sklave soll befreit werden." (Quran 4:92)

Vielmehr, in Übereinstimmung mit der Aussage des Propheten (Friede sei auf Ihm), verbietet der Islam das Ermorden eines Dhimmi, die in der muslimischen Welt leben.

 „Wer auch immer eine Person die in einem Beschützungsvertrag steht tötet, wird niemals den Duft des Paradieses riechen.“ (Ibn Majah)

 Vor allem verbietet der Islam seinen Anhängern nicht wohltätig gegenüber jenen zu sein die sie nicht bekämpfen oder sie von ihren Häusern verbreiten.

 Allah sagt im Quran:

 „Allah verbietet dir nicht, in Betracht jenen die dich weder wegen deines Glaubens bekämpfen, noch dich aus deinen Häusern jagen, mit ihnen freundlich und gerecht umzugehen. Für Allah liebt jene die gerecht sind.“ (60:8)

Und:

„Und lass nicht den Hass von anderen dich fehlleiten und von der Gerechtigkeit abkommen. Sei Gerecht: das kommt nach der Frömmigkeit: und fürchte Allah. Für Allah er ist mit all dem wohl vertraut was ihr tut." (5:8)

 In Betrachtung des vorgehenden, will der Islamische Rechts Rat auch öffentlich machen, dass das Verbrechen des Nehmens eines Menschenlebens, gleichzustellen ist wie wenn man alle Menschen umbringt, was auch immer der Glauben des Ermordeten und des Mörders ist; und dass Bestrafungen und Vergeltungen alleinig Privileg des Herrschers und nicht die von Individuen oder Gruppen ist.

 

Dschihad und Terrorismus sind nicht dasselbe

Im Islam ist Dschihad dafür vorgesehen, das Recht aufrecht zu erhalten, Ungerechtigkeit abzuwehren und Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit sowie jene Barmherzigkeit mit welcher der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) gesandt worden ist, um die Menschheit aus der Dunkelheit ins Licht zu führen zu etablieren. Genauer gesagt ist der Dschihad dazu bestimmt, alle Formen des Terrorismus zu eliminieren und das Heimatland vor Belagerung, Plünderung und Kolonialismus zu schützen.

Der Dschihad wird gegen jene eingesetzt, die andere darin unterstützen, Menschen aus ihren Heimen zu vertreiben, sowie gegen jene, die ihren Vertrag gebrochen haben. Dschihad ist dazu gedacht, jene Versuchungen fernzuhalten, die Muslime dazu verleiten könnten, vom Glauben abzufallen oder jene Hindernisse zu überwinden, die sie in ihrer Freiheit einschränken, auf friedliche Weise zu ihrer Religion einzuladen.

Allah sagt:

„Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Allah liebt die Gerechten.“

Und:

„Doch Allah verbietet euch, mit denen, die euch des Glaubens wegen bekämpft haben und euch aus euren Häusern vertrieben und (anderen) geholfen haben, euch zu vertreiben, Freundschaft zu schließen. Und wer mit ihnen Freundschaft schließt - das sind die Missetäter.“ (Quran 60:8-9)

Der Islam hat eindeutige Regeln und Vorschriften, welche die Tötung all jener verbieten, die sich nicht am Kampf beteiligen. Sie verbieten ebenso die Tötung unschuldiger, wie z.B. Frauen, Kinder und Greise sowie die Verfolgung von Flüchtlingen, die Tötung jener, die sich ergeben. Der Islam verbietet außerdem, Gefangene zu verletzen, die Körper der Toten zu verstümmeln oder jene Anlagen und Gebäude zu zerstören, die nicht unmittelbar mit dem Kampf in Verbindung stehen. Demnach ist es unlogisch jene Gewalt, die von Eindringlingen und Tyrannen, welche die Menschenwürde verletzen, Heiligtümer beschmutzen und Reichtümer plündern, ausgeht, gleichzusetzen mit dem Recht auf gesetzmäßige Selbstverteidigung, das von Menschen, die unterdrückt werden, in Anspruch genommen wird, um ihr gesetzliches Recht auf Selbstbestimmung zu erhalten.

Im Rückblick auf das Gesagte, möchte der Islamische Fiqh-Rat alle Nationen, Völker und Organisationen dieser Welt auf die Notwendigkeit hinweisen, einen Unterschied zu machen, zwischen gesetzmäßigem Dschihad gegen Aggression oder Unterdrückung, der dazu bestimmt ist, Wahrheit und Gerechtigkeit herzustellen, und jenem Gewaltakt, der darauf abzielt, ein Land zu belagern, staatliche Souveränität zu missbrauchen oder die zivile Bevölkerung einzuschüchtern und sie zu Flüchtlingen zu machen.

 

 

Was sagt der Islam über Terrorismus?
 

 

Islam ist eine Religion der Barmherzigkeit und verbietet Terrorismus.

Gott sagt im Koran: Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiss, Allah liebt die Gerechten. (Koran, 60:8)

Der Prophet Muhammed hatte den Soldaten verboten, Frauen und Kinder zu töten (1) und gab ihnen den Rat: {… Betrügt nicht, seid nicht maßlos, tötet nicht ein neugeborenes Kind. (2)}. Und er sagte ebenfalls: {Wer auch immer einen Menschen tötet, der mit den Muslimen einen Vertrag abgeschlossen hat, soll nicht den Duft vom Paradies riechen, obwohl sein Duft über eine Spanne/Distanz von vierzig Jahren wahrgenommen werde kann. (3)}

Der Prophet Muhammed hat ebenfalls das Bestrafen mittels Feuer verboten. (4)

Er hat einst Mord als zweites aus der Gruppe der großen Sünden aufgelistet (5), und er warnte uns, dass am Jüngsten Tag, {Die ersten Fälle, die zwischen Leuten am Tag des Gerichts/Jüngsten Tag zu entscheiden sind, werden diejenigen des Blutvergießens sein (6)} (7)

Muslime werden sogar ermutigt gütig zu Tieren zu sein, und es wird ihnen verboten Tiere zu verletzen bzw. zu quälen. Einst sagte der Prophet Muhammed: {Eine Frau wurde bestraft, weil sie eine Katze gefangen hielt das Tier starb. Aufgrund dieser Tat, wurde der Frau die Strafe der Hölle zuteil. Während die Frau die Katze gefangen hielt, gab sie der Katze weder etwas zu essen noch zu trinken noch gab sie der Katze die Freiheit, sich von den Kerbtieren der Erde zu ernähren. (8) }

Er sagte auch, dass ein Mann einem sehr durstigen Hund etwas zu trinken gab, für diese Tat vergab ihm Gott alle seine Sünden. Der Prophet wurde gefragt: „ Oh, Allahs Gesandter, werden wir für die Güte gegenüber Tieren belohnt?“ Er antwortete: „ Es gibt Belohnung für die Güte gegenüber jedes Lebewesen (Tier oder Mensch).} (9)


Zusätzlich wird Muslimen befohlen, wenn sie ein Tier für den Verzehr töten, dann sollen sie das auf eine Art und Weise vollziehen, welche das kleinste Maß des Schreckens und des möglichen Leidens verursacht. Der Prophet Muhammed sagte: {Wenn ihr ein Tier schlachtet, so tut dies auf beste Weise. Man sollte sein Messer schärfen, um das Leiden des Tieres zu reduzieren.} (10)

Angesichts dieser und anderen Islamischen Texte wird eindeutig ersichtlich, dass das Einjagen von Terror in den Herzen von wehrlosen Bürgern, die gesamte Zerstörung von Gebäuden und Grundeigentümern, die Bombardierung und das Verstümmeln von unschuldigen Männern, Frauen, und Kindern allesamt verbotene und abscheuliche Taten gemäß dem Islam und den Muslimen sind. Muslime folgen einer Religion des Friedens, der Gnade, und der Vergebung, und die riesengroße Mehrheit hat nichts mit den gewaltsamen Ereignissen zu tun, die einige mit dem Islam und den Muslimen in Verbindung bringen. Wenn ein einzelner Muslim eine Tat des Terrorismus begehen sollte, würde diese Person schuldig sein, die Gesetze des Islams zu verletzen.

Fußnoten:

(1) Erzählt in Sahih Muslim, #1744, und Sahih Al-Buchari, #3015.

(2)) Erzählt in Sahih Muslim, #1731, und Al-Tirmizi, #1408.

(3) Erzählt in Sahih Al-Buchari, #3166, und Ibn Majah, #2686.

(4) Erzählt in Abu-Dawood, #2675.

(5) Erzählt in Sahih Al-Buchari, #6871, und Sahih Muslim, #88.

(6) Darunter sind Töten und Verletzen zu verstehen.

(7) Erzählt in Sahih Muslim, #1678, und Sahih Al-Buchari, #6533.

(8) Erzählt in Sahih Muslim, #2422, und Sahih Al-Buchari, #2365.

(9). Erzählt in Sahih Muslim, #2244, und Sahih Al-Buchari, #2466.

(10) Erzählt in Sahih Muslim, #1955, und Al-Tirmizi, #1409


Quelle: http://lesen.dwih.info

Kommentare
Kommentare sind Eigentum der jeweiligen Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Meinungen dieser Website.