Wie schön ist die Weisheit, die Allâh Seinen Gesandten aussprechen ließ; wie segensreich und großartig ist sie! Ali berichtete: "Der Gesandte Allâhs schickte mich in den Jemen. Ich fragte: «O Allâhs Gesandter, du hast mich gesandt, und ich bin zu jung, um zwischen ihnen [als Qâdî] zu urteilen. Ich weiß nicht, was die Natur des Urteilens ist.’ Der Prophet schlug mir auf die Brust und sagte: ‘O Allâh, leite sein Herz und mach seine Zunge fest! Wenn zwei Gegner vor dir sind, so urteile nicht, bevor du vom zweiten hörst, wie du vom ersten gehört hast, denn dies ist besser, damit du des Urteilens sicher bist.’ Ich habe seitdem keinen Zweifel über ein Urteil [in einem Streit] zwischen zwei [Leuten] gehabt.» (Abû Dâwûd und Ahmad, Ahmad Schâkir erklärte den Hadîth für authentisch.)
Also sei bedächtig, vergewissere dich und sei nicht eilig im Sprechen, möge Allâh dich bewahren! Was bewegt dich dazu, etwas ohne Nachdenken oder Wissen in Angriff zu nehmen? Du beherrschst dich also selbst, solange du dich in der Zeit des Nachdenkens und Überlegens befindest, solange die Worte noch in deinem Verstand sind und solange du die Werke nicht ausführst. Hast du die Worte ausgesprochen und haben deine Körperglieder die Werke ausgeführt, so unterliegst du den Ergebnissen.
Siehst du nicht, wie eng die Gefängnisse für ihre Bewohner sind? Wenn du sie (nach dem Grund) fragst, werden sie sagen: Wir waren voreilig.
Sei willenskräftig dabei, dich zu beherrschen, sodass du etwas nur nach Sorgfalt und Nachdenken in Angriff nimmst! Das Ausführen (der Werke) nach Wissen, Nachsicht und Bedächtigkeit ist also lobenswert, besonders hinsichtlich des Jenseits. Zögere nicht, Gutes durchzuführen! Du sollst sogar darin nicht zu übertreffen sein! Beeile dich also (mit guten Taten)! In einem von Abû Dâwûd nach einer Aussage von Sa´d ibn Abû Waqqâs, überlieferten und von Al-Albani für authentisch erklärten Hadîth sagte Allâhs Gesandter: « Die Bedächtigkeit soll in allen Dingen beachtet werden, außer bei den Werken des Jenseits.»
Imâm An-Nawawî unterschied zwischen der Bedächtigkeit und dem Ernst: "In Bewegungen bedächtig zu sein und das sinnlose Spiel zu vermeiden, ist die lobenswerte Gelassenheit. Was jedoch das Senken der Blicke und der Stimme sowie die Unaufmerksamkeit betrifft, so stellt dies den Ernst dar."
Die Erfahrung lehrt, dass jemand, wenn er schnell heimgesucht wurde, aber dies bemerkte, sich in Geduld üben kann. Denn wenn er den Nutzen sowie die Früchte der Geduld sieht, bleibt er beständig darin.
Vielleicht gehört die Hast zu den Eigenschaften, mit denen die Jugendlichen gekennzeichnet sind. Sie ist sehr gefährlich für die Ergebnisse ihrer Handlungen. Was ist schöner, als dass diese Jugendlichen zu Ordnung und langem Nachdenken erzogen werden, damit sie nicht ohne das Licht des Wissens in die Finsternis stürzen! Eigentlich beeinflussen die Spuren des Verbrechens nicht nur sie, sondern auch deren Gesellschaften und Familien.
Zu den Dingen, durch die der Satan einen Menschen betrügt, gehört, dass er ihn mit seiner ihm eigenen Art täuscht, sodass er ihm keinen Spielraum lässt, an Feinheiten oder Korrektur zum Besseren zu denken. Einige von uns reden sich ein, innerlich oder auch äußerlich zur Hast veranlagt zu sein, sodass sie nicht einmal daran denken, sich davon zu trennen, um vielleicht viele ihrer Fehler oder hastigen Verhaltensweisen damit zu entschuldigen.
Wir sollen uns daran erinnern, dass Bedächtigkeit durch Übung verwirklicht werden kann. Übe dich also darin, beim Nachdenken, Überlegen, bei deinen Entscheidungen und deinen Worten bedächtig zu sein! Entschuldige dich nicht viel, nur weil du immer hastig bist! Denke daran, dass der Krug nicht immer unversehrt bleibt und vielleicht zerbricht, was Schaden hervorrufen kann. Möge Allâh vor Schaden schützen!
Weißt du, dass der Prophet hinsichtlich hastiger Menschen eine entschiedene Stellung einzunehmen pflegte, besonders wenn aus deren Taten schwerwiegende Ergebnisse resultieren, die deren Seelen und deren Leben betrifft.
Erinnern wir uns an den Hadîth, in dem Usâma ibn Zaid sagte: « Der Gesandte Allâhs entsandte uns zum Ort Al-Hurqa in der Gegend von Dschuhaina. Dort überfielen wir die Leute gegen Morgen und besiegten sie. Ich verfolgte anschließend mit Hilfe eines Mannes von den Ansar einen Mann von den Gegnern, und als wir ihn stellten, sagte er: "Lâ ilâha illâ Allâh (= Es gibt nichts Anbetungswürdiges außer Allâh)". Während sich der Mann von den Ansâr zurückhielt und von ihm abließ, durchbohrte ich ihn mit meinem Schwert, so dass er starb. Als wir zum Propheten kamen, wurde dieser davon unterrichtet, worauf er mich fragte: »O Usâma! Hast du ihn umgebracht, nachdem er "Lâ ilâha illâ Allâh" gesagt hatte?« Ich entgegnete: »O Gesandter Allâhs, er wollte nur Zuflucht suchen!« Der Prophet fragte abermals: »Hast du ihn umgebracht, nachdem er "Lâ ilâha illâ Allâh" gesagt hatte?« Er wiederholte diese Frage mehrmals, bis ich mir wünschte, ich wäre vor diesem Tag noch nicht zum Islâm gekommen.»
Allâhs Gesandter war streng hinsichtlich der Hastigen, und zwar im Hadîth, in dem Dschâbir sagte: «Wir brachen zu einer Reise auf. Da wurde ein Mann von uns von einem Stein getroffen und am Kopf verletzt. Als er während des Schlafes eine Ejakulation hatte, fragte er seine Gefährten: „Ist es mir erlaubt, Tayammum (rituelle Reinigung mit Erde, wenn kein Wasser zu finden ist) durchzuführen?“ Sie sagten: „Es ist dir nicht erlaubt, denn du bist imstande, Wasser zu benutzen.“ So wusch er sich mit Wasser und starb. Als wir zum Gesandten Allâhs kamen, wurde ihm darüber berichtet und er sagte dann: „Sie töteten ihn, möge Allâh sie töten, weil sie nicht erfragten, was sie nicht wussten. Denn die Heilung von der Unfähigkeit im Reden ist das Fragen, und es hätte ihm gereicht, dass er Tayammum durchführt und auf seine Verletzung ein Tuch presst - oder sie verbindet -, dann darüberstreicht und den Rest seines Körpers wäscht.»
Geschwister, macht in all euren Angelegenheiten Gebrauch von der Bedächtigkeit, denn ihr werdet nur das erreichen, was Allâh für euch vorherbestimmte, und euch wird nur das treffen, was Allâh für euch vorherbestimmt hat. Wozu dann diese Hast?
Sprecht den Segen über den Propheten und grüßt ihn mit gehörigem Gruß! Allâh sagt:
{Wahrhaftig! Allâh und Seine Engel sprechen Segnungen für den Propheten. O ihr, die den Glauben verinnerlichen, sprecht Segnungen für ihn und wünscht ihm bestes Wohlergehen!} [Sûra 33:56]
Allâhs Segen über Seinen Propheten sowie geliebten Muhammad, dessen reine Familie, dessen gütige Gefährten und diejenigen, die ihm folgen. O Allâh, schenk ihnen bestes Wohlergehen!
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