Da Islâm Ergebung in den guten Willen Gottes und Befolgung Seines nutzbringenden Gesetzes bedeutet und dies der Kerngehalt der Botschaft aller von Gott erwählten Gesandten ist, erkennt ein Muslim alle Propheten vor Muhammad an, ohne zwischen ihnen zu unterscheiden. Er glaubt, dass all diese Propheten Gottes und deren gläubige Anhänger Muslime waren, und dass ihre Religion der Islâm war - die einzig wahre weltumfassende Religion Gottes (Sûra 2:128-140; 3:78-85; 17:42-44; 31:22; 42:13).
Um diese Erörterung zusammenzufassen, könnte es hilfreich sein, meine Erklärung, die am 04. Dezember 1972 im „Observer Dispatch (O. D.)“ von Utica erschien, zu erwähnen. Diese Erklärung zeigt, wie viel Verzerrung und Verwirrung in diesem Zusammenhang herrscht. Einzelne Überschneidungen und Wiederholungen mögen auf Grund der extremen Sensibilität des Themas und der Notwendigkeit, den islâmischen Standpunkt zu bekräftigen, verziehen werden:
Eine Nachrichtenmeldung (O.D., 25. Nov.) ist alarmierend. Sie lädt zur Sympathie mit der falsch informierten Öffentlichkeit ein und zum Mitleid mit vielen Lehrern oder Kanzelpredigern. Sie appelliert an jeden wohlwollenden Menschen, sich gegen seine moralischen Pflichten zu behaupten.
Marcus Eliason berichtete aus dem israelisch-besetzten Jordanien, dass „die Muslime“ unter anderem „Abraham als Ibrahim anbeten…“
Es ist unfassbar, in der heutigen Zeit, in unserer kleinen Welt, frisch gedruckt zu lesen, dass die Muslime Ibrahim anbeten. Noch unfassbarer ist jedoch, dass diese Nachricht einer als sachkundig erachteten Quelle entstammt, und einer Öffentlichkeit übermittelt wird, die ein Recht auf (authentisches) Wissen hat.
Jahrhundertelang meinten und propagierten viele Menschen den Gedanken, die Muslime würden Muhammad anbeten, dessen Religion „Mohammedanismus“ genannt wurde und dessen Anhänger im Westen als „Mohammedaner“ bekannt waren. Hiernach stellte sich für diese Menschen im Westen irgendwie heraus, dass die Muslime Allâh - eine Art Gott - anbeten. Und nun diese neue Entdeckung, dass sie Abraham als Ibrahim anbeten!
Tatsache ist, dass die Muslime niemals weder Muhammad noch irgendeinen anderen Menschen anbeteten. Sie glaubten schon immer daran, dass Muhammad sterblich war, wie die zahlreichen Propheten vor ihm, und dass es die höchste Anerkennung für die Menschheit ist, dass ein Mensch diesen hocherhabenen Rang der Prophetenschaft erlangen konnte.
Muslime glauben, dass Muhammad der letzte - nicht der einzige - Prophet war, der die ewige Botschaft Gottes an die Menschen bestätigte und verewigte. Diese Botschaft wurde vielen Propheten verschiedener Völker zu verschiedenen Zeiten von Gott offenbart. Zu diesen gehörten Abraham, Ismael, Isaak, David, Moses, Jesus und Muhammad ). Noch wichtiger ist, dass die Muslime an sie glauben, ohne einen Unterschied zwischen ihnen zu machen.
Auf Grund ihrer weltumfassenden Perspektive und weltoffenen Ausrichtung betrachten es Muslime betrübt als eine bedauernswerte Fehlbezeichnung, sie als Mohammedaner und ihren Glauben als Mohammedanismus zu bezeichnen. Die Schlussfolgerungen sind aus triftigen Gründen geschmacklos. Muslime betrachten sich nicht als Rasse oder als ethnische Gruppe mit irgendwelchen exklusiven Vorrechten. Ihre Religion ist nicht nach einem Mann oder Ort benannt. Sie ist überragend und zeitlos.
Der korrekte Name der Religion ist Islâm und seine Anhänger werden korrekt Muslime genannt. Im religiösen Kontext bedeutet das Wort Islâm Ergebung in den Willen Gottes und Befolgung von Gottes Gesetz. Der Wille Gottes wird im Qurân als gut und barmherzig definiert, und Sein Gesetz als äußerst nutzbringend und gerecht. Jeder Mensch, der sich ergibt und fügt, ist demnach ein Muslim in einem moralischen Zustand des Islâm. In diesem Sinne werden im Qurân Abraham und alle wahren Propheten Muslime genannt und ihre Religionen mit ein und demselben Namen bezeichnet, und zwar Islâm. Demnach ist der Muslim nicht nur ausschließlich ein Anhänger Muhammads, sondern folgt auch Abraham, Moses, Jesus und den übrigen Gesandten Gottes.
Letztlich bedeutet das Wort Allâh im Islâm schlicht und dennoch höchst nachdrücklich: Der eine und einzig Ewige Gott, der Erschaffer des Universums, der Herr aller Herren, der König aller Könige. Die einzige unverzeihliche Sünde im Islam ist der Glaube an irgendeine Gottheit neben oder anstelle Gottes. Das häufigste tägliche Gebet der Muslime lautet: „Im Namen Allâhs des Allerbarmers des Barmherzigen.“
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