Woran erkennt man falsche Religionen?
Es existieren viele Sekten, Kulte, Religionen, Philosophien und Bewegungen auf der Welt, die alle von sich behaupten, den richtigen Weg zu Allâh oder den einzig wahren Pfad zu Allâh darzustellen. Wie kann jemand bestimmen, welcher Weg nun richtig ist, oder ob alle in Wirklichkeit richtig sind?
Eine Methode zur Wahrheitsfindung wäre, dass man die oberflächlichen Unterschiede in den Lehren der verschiedenen Religionen vorerst außer Acht lässt und das zentrale Objekt der Verehrung identifiziert, zu dem sie alle einladen. Falsche Religionen haben alle im Hinblick auf Allâh ein grundlegendes Konzept gemeinsam: Entweder behaupten sie, dass alle Menschen Götter sind, oder dass bestimmte Menschen Götter waren, oder dass die Natur Gott sei, oder dass Gott eine Einbildung der menschlichen Vorstellungskraft sei.
Die wesentliche Botschaft der falschen Religionen besteht darin, dass man Allâh in Form Seiner eigenen Schöpfung anbeten kann. Eine falsche Religion lädt den Menschen zur Anbetung der Schöpfung ein, indem man die Schöpfung als Ganzes oder nur einige Teile davon als Gott bezeichnet. Beispielsweise rief Jesus seine Anhänger dazu auf, Allâh anzubeten, aber seine gegenwärtigen Anhänger laden die Menschen zur Anbetung Jesu ein und behaupten, er wäre göttlich.
Buddha war ein Reformer, der einige humanistische Prinzipien in die Religion Indiens einführte. Weder erhob er den Anspruch, Gott zu sein, noch schlug er seinen Anhängern vor, ihn als Objekt der Verehrung anzusehen. Dennoch verehren ihn die meisten Buddhisten als Gott oder werfen sich vor Götzen nieder, die sie mit ihren eigenen Händen hergestellt haben.
Hat man erst einmal das Objekt der Anbetung identifiziert, können wir auf einfache Weise die falschen Religionen deutlich erkennen. Allâh sagt im Qurân:
{„Ihr dient außer Ihm nur Namen, die ihr genannt habt, ihr und eure Väter, für die Allâh (jedoch) keine Ermächtigung herabgesandt hat. Das Urteil ist allein Allâhs. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihm dienen sollt. Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht.“} [Sûra 12:40]
Falls nun jemand meint, dass alle Religionen im Grunde Gutes lehren und es doch nichts ausmacht, welche wir nun befolgen, so lautet die Antwort: Falsche Religionen predigen das größte Übel, nämlich die Anbetung der Schöpfung. Die Anbetung der Schöpfung ist das größte Vergehen, weil sie dem wahren Sinn der Schöpfung widerspricht. Der Mensch wurde erschaffen, um Allâh allein zu verehren, so wie Er es ausdrücklich im Qurân mitteilt:
{„Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.“} [Sûra 51:56]
Daher ist die Anbetung der Schöpfung der Kern des Götzendienstes und eine aus der Sicht des Islâms unverzeihliche Sünde. Jemand, der in diesem Zustand des Polytheismus stirbt, hat sein Schicksal im nächsten Leben besiegelt. Dies ist keine Meinung, sondern eine von Allâh im Qurân offenbarte Tatsache:
{„Gewiss vergibt Allâh nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allâh (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.“} [Sûra 4:48 und 4:116]
Allgemeingültigkeit der Religion Allâhs
Da die Folgen einer falschen Religion so erheblich sind, muss die wahre Religion Allâhs in der Vergangenheit allgemein verständlich und allgemein erreichbar gewesen sein, und sie muss zugleich weiterhin für immer verständlich und erreichbar sein. In anderen Worten: Die wahre Religion Allâhs kann nicht auf irgendwelche Menschen, Orte oder auf irgendeinen Zeitabschnitt beschränkt werden. Es ist auch nicht logisch, dass so eine Religion Bedingungen auferlegt, die nichts mit der Beziehung des Menschen zu Gott zu tun haben, wie z. B. die Taufe oder den Glauben an einen Mann als Erlöser bzw. Vermittler.
Im zentralen Prinzip des Islâms und seiner Definition (die Unterwerfung des eigenen Willens unter den Willen Allâhs) liegt die Wurzel der Allgemeingültigkeit des Islâms. Wann immer ein Mensch begreift, dass Allâh ein einziger Gott und getrennt von Seiner Schöpfung ist, und sich zugleich Allâh unterwirft, so wird dieser ein Muslim in Körper und Geist, würdig für das Paradies.
Folglich kann jedermann lediglich durch die Ablehnung der Anbetung der Schöpfung und die Hinwendung zu Allâh allein zu jeder Zeit in den entferntesten Gebieten der Welt ein Muslim, ein Anhänger der Religion Allâhs, werden. Jedoch sollte man beachten, dass man ständig zwischen Richtig und Falsch wählen muss, um sich tatsächlich dem Willen Allâhs zu unterwerfen. In der Tat ist der Mensch von Allâh nicht nur mit der Fähigkeit, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden, ausgestattet, sondern auch mit der Macht, zwischen ihnen zu wählen. Diese gottgegebene Freiheit bringt eine wichtige Verantwortung mit sich, nämlich, dass der Mensch für die getroffene Wahl Rechenschaft vor Allâh ablegen muss.
Daher sollte der Mensch sein Bestes geben, um Gutes zu tun und Schlechtes zu vermeiden. Diese Tatsache wird in der letzten Offenbarung wie folgt wiedergegeben:
{„Gewiss, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Sabäer - wer immer an Allâh und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, - die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.“} [Sûra 2:62]
Wenn sie, egal aus welchem Grund auch immer, die letzte Offenbarung nicht akzeptieren, nachdem man es ihnen auf eine klare Art und Weise erklärt hat, laufen sie einer großen Gefahr entgegen. Der letzte Prophet Muhammad sagte:
«„Wer auch immer von den Christen und Juden von mir hört, aber seinen Glauben nicht in dem bestätigt, womit ich gesandt wurde und in diesem Zustand stirbt, wird unter den Bewohnern der Hölle sein.“» (Überliefert von Muslim.)
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