…es ist frustrierend, wenn ich mit Dingen umgehe, die keine konkrete Antwort haben.
Dr. Jeffrey Lang ist außerordentlicher Professor für Mathematik an der Universität von Kansas, eine der größten Universitäten der Vereinigten Staaten. Er startete seine religiöse Reise am 30. Januar 1954, als er in eine römisch-katholische Familie in Bridgeport, Connecticut, hineingeboren wurde. Die ersten 18 Jahre seines Lebens verbrachte er an katholischen Schulen, die ihn voller offener Fragen über Gott und das Christentum zurückließen, sagte Lang, als er seine Geschichte des Islâms erzählt. „Wie die meisten Kinder damals in den späten 60ern und frühen 70ern fing ich an, all die Werte in Frage zu stellen, die wir zu der Zeit hatten, politische, soziale und religiöse“, sagte Lang, „Ich rebellierte gegen all die Institutionen, die die Gesellschaft für geheiligt hielt, darunter die Katholische Kirche“, fuhr er fort.
Mit achtzehn wurde er ein vollkommener Atheist. „Wenn es einen Gott gibt, und er ist barmherzig und liebend, warum leiden dann so viele auf dieser Erde? Warum nimmt er uns nicht in den Himmel? Warum all diese Menschen zum Leiden schaffen?“ Das waren die Fragen, die ihm in dieser Zeit im Kopf herumgingen.
Als junger Dozent in Mathematik an der San Franzisko Universität, fand Lang seine Religion, in der Gott schließlich eine Realität war. Dies wurde ihm von einigen muslimischen Freunden gezeigt, die er an der Universität getroffen hatte. „Wir sprachen über Religion. Ich stellte viele Fragen und war wirklich überrascht, wie wohlüberlegt ihre Antworten waren“, sagte Lang.
Dr. Lang traf Mahmud Qandil, einen würdevoll aussehenden Saudi, der die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse auf sich zog, sobald er den Raum betrat. Als Lang eine Frage zur medizinischen Forschung stellte, beantwortete Qandil die Frage in perfektem Englisch und mit großer Selbstsicherheit. Jeder kannte Qandil - der Bürgermeister, der Polizeichef, die normalen Leute. Zusammen gingen der Professor und der Student zu all den glitzernden Orten, wo es „keine Freude oder Glück gab, nur Lachen.“ Zum Schluss gab Qandil ihm überraschenderweise eine Ausgabe des Qurâns und einige Bücher über den Islâm. Lang las den Qurân auf eigene Faust, fand den Weg zu der Studentengebetshalle der Universität und kam im Grunde ohne viel Anstrengung voran. Er war gefesselt vom Qurân. Die ersten zwei Kapitel sind eine Darstellung dieser Begegnung und es ist eine faszinierende.
„Maler schaffen es, dass die Augen eines Portraits dir überall hin zu folgen scheinen, aber welcher Autor kann ein Schriftstück verfassen, das deine alltägliche Veränderlichkeit vorsieht [...] Jede Nacht formulierte ich Fragen und Themen und irgendwie entdeckte ich die Antwort am nächsten Tag. Es schien, dass der Autor meine Ideen las und schrieb, was angemessen war, rechtzeitig vor meinem nächsten Lesen. Ich habe mich selbst auf den Seiten getroffen […].“
Lang macht die täglichen fünf Pflichtgebete regelmäßig und findet viel spirituelle Befriedigung. Er findet das Morgengebet vor Sonnenaufgang als eines der schönsten und bewegendsten Rituale im Islâm. „Es ist, als ob du für eine Weile diese Welt verlässt und vor der Dämmerung mit den Engeln beim Preisen von Gott kommunizierst.“
Auf die Frage, warum er die Rezitation des Qurâns auf Arabisch so fesselnd findet, während Arabisch für ihn total fremd ist, antwortet er: „Warum wird ein Baby beruhigt durch die Stimme seiner Mutter?“ Er sagt, den Qurân zu lesen gab ihm eine große Beruhigung und Stärke in schwierigen Zeiten. Von da an war Glaube eine Sache der Übung für Langs spirituelles Wachstum.
Auf der anderen Seite strengte Lang eine Karriere als Mathematiker an. Er erhielt den Master und den Doktortitel von der Purdue Universität. Lang sagte, dass er immer fasziniert von Mathematik war. „Mathe ist logisch. Es besteht aus dem Verwenden von Fakten und Zahlen, um konkrete Antworten zu finden“, sagte Lang. „Das ist die Art, wie mein Geist funktioniert und es ist frustrierend, wenn ich mit Dingen umgehe, die keine konkrete Antwort haben.“ Mit einem Geist, der Ideen für ihre faktischen Vorzüge anerkennt, ist es schwer, an eine Religion zu glauben, weil viele Religionen eine Anerkennung durch Vertrauen brauchen, sagt er. Die muslimische Religion spricht den Verstand des Menschen an, sagt er.
Als Berater der Fakultät für die muslimische Studentengemeinschaft sieht sich Lang selbst als die Verbindung zwischen den Studenten und ihren Universitäten. Er bekam die Erlaubnis von der Universitätsleitung, islâmische Vorlesungen zu halten. „Das Ziel als ihr Fakultätsberater ist, ihnen Hilfe zu leisten, das zu bekommen, was sie brauchen, so weit wie es mit der amerikanischen Kultur und den Abläufen an der Universität abgestimmt werden kann. Sie wiederum schätzen die Möglichkeit, falsche Vorstellungen zu korrigieren“, sagt er.
Lang heiratete vor zwölf Jahren eine saudische Frau namens Raika. Er hat verschiedene islâmische Bücher geschrieben, die in der muslimischen Gemeinschaft der USA Bestseller geworden sind. Eins seiner wichtigsten Bücher ist: „Sogar Engel fragen; eine Reise zum Islâm in Amerika“ (Even Angels ask; A journey to Islâm in America). In diesem Buch gibt Dr. Lang seinen Lesern viele Einsichten, die sich ihm durch Selbsterforschung und Fortschritt in der islâmischen Religion eröffnet haben.
Aus dem Englischen übersetzt von way-to-Allah.com
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