Der Eifer der früheren Muslime nach Zusammenarbeit und Eintracht
Als einige Leute am Tag der Belagerung des Hauses von Uthmân den Kalifen Uthmân ibn Affân töten wollten, kam Abdullâh ibn Salâm. Uthmân fragte ihn: „Warum bist du gekommen?“ Er entgegnete: „Ich bin gekommen, um dir zu helfen.“ Er sagte: „Geh zu den Menschen hinaus und jage sie von mir weg! Du nützt mir mehr, wenn du hinausgehst, als wenn du drinnen bleibst.“ Abdullâh ging zu den Menschen hinaus und sagte unter anderem: „Allâh hat wahrhaftig ein Schwert, das Er nicht gegen euch zückt. Und die Engel sind wahrhaftig neben euch in eurer Stadt, in der euer Prophet sich niederließ. So fürchtet Allah, fürchtet Allâh um diesen Mann [Uthmân], hütet euch, ihn zu töten! Bei Allâh! Wenn ihr ihn tötet, verjagt ihr eure Nachbarn, nämlich die Engel, und zückt das vor euch geschützte Schwert Allâhs heraus, das dann bis zum Tag der Auferstehung nicht mehr in seiner Scheide stecken wird.“
Als Ibn Muldscham Al-Châridschî auf Alî eingestochen hatte, betrat dieser sein Haus und verlor das Bewusstsein. Als er wieder zu sich gekommen war, rief er Al-Hasan und Al-Husain zu sich und sagte: „Ich rate euch, Allâh den Erhabenen, zu fürchten und nach dem Jenseits und der Enthaltsamkeit im Diesseits zu streben. Trauert nichts hinterher, was euch in ihm entgangen ist, denn ihr werdet es verlassen! Tut das Gute! Rechnet mit dem Ungerechten ab und helft dem ungerecht Behandelten!“ Dann rief er seinen Sohn Muhammad und fragte ihn: „Hast du gehört, was ich deinen Brüdern geraten habe?“ Er antwortete: „Ja!“ Er sagte: „Das rate ich auch dir!“
Man erzählt, dass eine Frau, als sie in Gefangenschaft geraten und ihre Ehre beschmutzt worden war, rief: „O Mu'tasim!“ Als Mu'tasim dies erfuhr, bestieg er, ohne zu zögern, sein Pferd und das Heer folgte seinen Spuren, bis Amorion eingenommen wurde. Dann fragte Mu'tasim: „Wo ist die, die gerufen hat?“
Umar ibn Al-Chattâb befürchtete, dass eine Ziege im Tal des Euphrat stolpern könnte und er am Jüngsten Tag gefragt werden könnte, warum er ihr nicht den Weg geebnet habe. Wie fürchtete er dann erst, dass ein Muslim stolpern oder zu Unrecht getötet werden würde?
Uwais ibn Âmir, der Beste unter den Schülern der Prophetengefährten, bat seinen Herrn um Vergebung, weil er die Nacht gesättigt verbrachte, obwohl es auf der Erde durstige und hungrige Seelen gab.
In der Zeit, in der Religion fremd erscheint
In der Zeit, in der die Religion als fremd empfunden wird, sind manche so töricht geworden, dass sie den Feinden des Islâm und den Feinden der Muslime helfen und diese sogar mit allen Mitteln unterstützen. In einer Zeit, in der die Feinde unsere Frauen zu Witwen und unsere Kinder zu Waisen machen, unsere Ehre verletzen, unsere Länder besetzen und weder unsere Verwandtschaft noch unsere Verträge beachten. Möge ein derartiger Muslim doch zum Islâm zurückkehren, mit dem Gesetz seines Herrn regieren und sich um die Bedürfnisse der Muslime kümmern! Wer sich nämlich nicht für die Angelegenheiten der Muslime interessiert, gehört nicht zu ihnen. Solche Personen erinnern wir an die folgende Aussage Allâhs des Erhabenen: {... Helft einander zur Güte und Gottesfurcht, aber helft einander nicht zur Sünde und feindseligem Vorgehen ...} [Sûra 5:2].
Zu guter Letzt: es ist allgemein bekannt, dass die Angelegenheiten der Menschen untereinander nicht geregelt werden, sie keine Eintracht erlangen werden und ihr Feind sie nicht respektieren wird, bis es eine islâmische Solidarität gibt, deren Wesen in der Zusammenarbeit auf den Grundlagen der Frömmigkeit besteht sowie in der demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh, der Integration, der Solidarität, des Mitgefühls und der Aufrichtigkeit in der Religion der Wahrheit und in der Geduld. Dies gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten islâmischen Aufgaben und den verbindlichsten Pflichten. Möge Allâh alle zur Arbeit mit Seiner Rechtleitung und zum Streben nach Gutem für Land und Leute verhelfen!
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