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Was die Gebetswaschung ungültig macht

 


Der Imâm Abû Dâwûd sagte: „Ich fragte Ahmad : „Ist der Hadîth von Buschrâ authentisch?“ Er antwortete: „Sicherlich ist er authentisch““ In dem Bericht des Imâm Ahmad und An-Nasâ’î hörte Buschrâ den Propheten sagen: «Die Gebetswaschung muss von dem verrichtet werden, der sein Geschlechtsorgan berührt.»

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Für die Verrichtung von Gebeten und auch anderer Arten der Anbetung muss man im Zustand ritueller Reinheit sein. Dabei ist es notwendig, die Körperteile zu waschen, die im Qurân und der Sunna erwähnt wurden. Diese Reinigung wird Wudû (Gebetswaschung) genannt und wie folgt vollzogen:

 

1. Fasse die Absicht, dass diese Tat zur Anbetung und Reinigung vollzogen werden soll. Dann beginne mit den Worten Bismillâh ("im Namen Allâhs").

2. Wasche deine Hände dreimal bis zu den Handgelenken, beginnend mit der rechten Hand.

3. Spüle deinen Mund dreimal mit Wasser aus.

4. Reinige deine Nasenlöcher, indem du dreimal Wasser einziehst und wieder ausstößt.

5. Wasche dein gesamtes Gesicht dreimal mit beiden Händen, vom Ansatz der Stirn bis zum Kinn und von Ohr zu Ohr.

6. Wasche deinen rechten Arm dreimal bis zum Ende deines Ellenbogens und mache dann dasselbe mit dem linken Arm.

7. Streiche mit beiden feuchten Händen einmal über den ganzen Kopf von vorne nach hinten.

8. Streiche mit den Zeigefingern über die Innenseite der Ohren und mit den Daumen über die Außenseite. Dies sollte einmal mit feuchten Fingern gemacht werden.

9. Wasche deine beiden Füße dreimal bis zu den Knöcheln, beginnend mit dem rechten Fuß.

 

Die folgenden Handlungen machen die Gebetswaschung ungültig:

 

Natürliche körperliche Ausscheidungen

 

Diese beinhalten Urin, Stuhl, Blähungen, etc. Bezüglich der Fälle, die eine Gebetswaschung nötig machen, sagt Allâh der Allerhabene (ungefähre Bedeutung): {...oder jemand von euch vom Abort kommt...} [Sûra 5:6] Dies beweist, dass solch eine Handlung eine neue Reinigung erfordert.

 

Abû Huraira , der einer der herausragenden Gefährten war, berichtete, dass der Gesandte Allâhs sagte:  «„Allâh akzeptiert das Gebet einer Person nicht, der etwas geschehen ist, bis sie die Gebetswaschung vollzieht.“ Eine Person aus Hadramaut (im Jemen) fragte Abû Huraira : „Was bedeutet geschehen?“ Er antwortete, Wind lassen, mit oder ohne Geräusch.“»  (Al-Buchârî und Muslim)

 

Er  berichtete auch, dass der Prophet  sagte: «„Wenn jemand eine Störung im Darm hat und nicht sicher ist, ob er Wind gelassen hat oder nicht, sollte er die Moschee nicht verlassen (sein Gebet beenden), außer er hört das Geräusch oder riecht den Geruch.“» (Muslim)

 

Das Entweichen von Blähungen zu hören oder zu riechen ist nicht das, was die Gebetswaschung aufhebt, jedoch bringt dies die Sicherheit, dass Wind gelassen wurde. In Bezug auf das Ausscheiden von Madhî (prostatischer Flüssigkeit), sagte der Prophet : « Verrichte die Gebetswaschung und wasch dein Glied.»  (Buchârî, Muslim)

 

Bezüglich Manî (Ejakulat), sagte Ibn Abbâs , der ein weiterer außergewöhnlicher Gefährte war: „Es erfordert Ghusl (rituelles Baden), bei Madhî und Wadî (aufgrund von Krankheit oder Schwäche austretende prostatische Flüssigkeit), wascht ihr eure Geschlechtsorgane und verrichtet die Gebetswaschung.“ (Al-Baihaqî)

 

Tiefschlaf, der eine Person komplett wahrnehmungslos macht

 

Wenn die Person ihr Gesäß nicht fest auf dem Boden behält, während sie schläft, muss sie eine neue Gebetswaschung verrichten. Safwân ibn ’Assâl  sagte: «Der Prophet  befahl uns für gewöhnlich während wir reisten unsere Socken nicht auszuziehen, außer wir befanden uns im Zustand großer ritueller Unreinheit.» (Muslim)

 

Wenn das Gesäß während dem Schlummer fest auf dem Boden bleibt, ist keine neue Gebetswaschung notwendig. Dies impliziert der Bericht von Anas , der sagte: „Die Gefährten des Propheten warteten auf das letzte Nachtgebet, bis ihre Köpfe begannen, auf und ab zu nicken. Sie beteten dann, ohne die Gebetswaschung zu verrichten.“ (Muslim, As-Schâfi’î, Abû Dawûd und At-Tirmidhî)

 

Der Wortlaut bei At-Tirmidhî ist: „Ich habe die Gefährten des Propheten  so fest schlafen sehen, dass man einige von ihnen schnarchen hörte, doch sie standen zum Gebet auf, ohne eine neue Gebetswaschung zu verrichten.“ Der Imâm Ibn Al-Mubârak sagte: „Unserer Ansicht nach ereignete sich dies im Sitzen.“

 

Verlust des Bewusstseins

 

Dies hebt die Gebetswaschung auf, egal ob der Bewusstseinsverlust aufgrund einer Geisteskrankheit, Ohnmacht, Trunkenheit oder Medikamenteneinnahme eintrat. Es ist auch unbedeutend, ob man für kurze oder längere Zeit bewusstlos war, oder ob man saß oder auf den Boden fiel, usw. Der Aspekt der Wahrnehmungslosigkeit ist hier bedeutsamer als der des Schlafens. Alle Gelehrten sind sich in diesem Punkt einig.

 

Das Geschlechtsorgan ohne jegliche „Barriere“ (Kleidung usw.) zwischen der Hand und dem Organ berühren

 

Buschrâ bint Safwân (eine Gefährtin, ) berichtete, dass der Prophet  sagte: «Wer immer sein Geschlechtsorgan berührt, kann nicht beten, bis er die Gebetswaschung verrichtet.» (Mâlik, As-Schafi’î, Ahmad und Andere)

 

Der Imâm Abû Dâwûd  sagte: „Ich fragte Ahmad : „Ist der Hadîth von Buschrâ authentisch?“ Er antwortete: „Sicherlich ist er authentisch““ In dem Bericht des Imâm Ahmad und An-Nasâ’î hörte Buschrâ den Propheten  sagen:  «Die Gebetswaschung muss von dem verrichtet werden, der sein Geschlechtsorgan berührt.»

 

Dies ist allgemein und beinhaltet sowohl die Berührung des eigenen als auch des Geschlechtsorgans eines anderen. Abû Huraira berichtete, dass der Prophet  sagte:  «Wer sein Geschlechtsorgan ohne jegliche Bedeckung (darüber) berührt, muss die Gebetswaschung verrichten.» (Ahmad, Ibn Hibbân und Al-Hâkim)

 

Der Imâm Ibn As-Sakan , der ein Hadîth-Gelehrter war, sagte: „Dieser Hadîth ist einer der besten, der zu diesem Thema überliefert wurde.“ Der Imâm As-Schâfi’î  überlieferte: „Jeder Mann, der seinen Penis berührt, muss die Gebetswaschung verrichten. Jede Frau, die ihre Vagina berührt, muss die Gebetswaschung verrichten.“

 

Die Gelehrten der hanafitischen Schule sind aufgrund des folgenden Hadîths der Meinung, dass das Berühren des Geschlechtsorgans die Gebetswaschung nicht aufhebt:  « Ein Mann fragte den Propheten , ob ein Mann, der seinen Penis berührt, die Gebetswaschung verrichten muss. Der Prophet  antwortete: „Nein, er ist nur ein Teil von dir. »

Neben diesem Thema (das Geschlechtsorgan zu berühren) gibt es andere Themen, wie das Ausscheiden von Eiter oder Blut, Erbrechen und den Verzehr von Kamelfleisch, bei denen sich die muslimischen Gelehrten ebenfalls uneinig sind, ob sie die Gebetswaschung ungültig machen.

 

Quelle: Fiqh As-Sunnah, Band 1

Von: Sayid Sâbiq


Quelle: islamweb.net

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