Der Islâm fordert seine Angehörigen zum Heiraten auf und verbietet ihnen die ewige Ehelosigkeit. Er verordnet die Ehe und macht sie sogar zu seinen Merkmalen. Der Islâm erlaubt, jüdische und christliche Frauen zu heiraten. Somit erleichtert er die Angelegenheiten der Ehe. Nie macht er sie schwer. Der Islâm hält nachdrücklich dazu an, die passende Gattin unter den Musliminnen auszuwählen.
Entscheidend soll dabei die Religiosität sein. Von Abû Huraira wurde überliefert, dass der Prophet , sagte: «''Bei einer Heirat wird die Frau gewöhnlich wegen viererlei Gründen begehrt sein: Wegen ihres Vermögens, ihrer Abstammung, ihrer Schönheit und ihrer Religiosität. Nehmet also einen glücklichen Ausgang mit der Frau, die fromm ist!'' » Hiermit erwähnt der Prophet die entscheidenden Faktoren, die für die meisten der Männer bei der Wahl einer Gattin beachtet werden; nämlich der Wohlstand, die vornehme Abstammung, die Schönheit und die Religiosität. Alsdann hält er mit Nachdruck dazu an, dass das Entscheidende die Religiosität sein soll. Das ist mit Recht das Zutreffendste, wofür auch die Ereignisse des Lebens in der Tat sprechen. Der Wohlstand ist zeitbedingt und daher vergänglich. Es gibt ja viele Menschen, die in der Vergangenheit sehr wohlhabend waren und auf ein Mal sehr arm wurden und umgekehrt. Der Wohlstand ist also vergänglich und nicht ewig beständig.
Nun sei die Frage erlaubt, ob es überhaupt eine Verbindung zwischen Glückseligkeit und Wohlstand gibt? Bei vielen Menschen herrscht die Wahnvorstellung, dass Glückseligkeit auf Wohlstand sowie auf Reichtum gebaut sei. In Wirklichkeit kann Wohlstand keine Glückseligkeit schaffen. Es könnte aber sein, dass Wohlstand die Glückseligkeit unterstützt, falls sie schon vorhanden ist. Stammt die Glückseligkeit nicht aus der inneren Psyche, aus der Bescheidenheit, der Wunschlosigkeit und aus der Umgänglichkeit, so kann sie auf gar keinen Fall durch Wohlstand entstehen. Auch wenn die Schönheit einmalig sein mag, so ist sie doch vergänglich und mit Gesundheit und Jugend verbunden. Mit der Zeit verschwindet die Schönheit allmählich, sowohl durch Krankheiten als auch durch mehrmalige Schwangerschaften und Entbindungen.
Stellen Sie sich vor, dass die schönste Frau der Welt Ihre Frau ist. Sie verstehen sich aber nicht mit ihr. Wozu nützt dann ihre Schönheit? Diese Schönheit könnte vielleicht nur dazu führen, dass jene Frau in Verführung, Arroganz oder Überheblichkeit gerät. An sich stellt die Schönheit gewiss weder eine Fehlerhaftigkeit noch einen Makel dar. Schön wäre es allerdings, wenn sie vereint mit Religiosität und Anstand auftreten würde. Alleine führt sie nämlich nicht zur Glückseligkeit und nicht einmal zum Genuss. Das Sprichwort: „Schönheit vergeht, Tugend besteht“ gilt ja mit Recht.
Die vornehme Abstammung ist wiederum eine relative Frage. Wer in einer Gesellschaft vornehm ist, der könnte in einer anderen niedrig sein. Vornehme Abstammung kann auf gar keinen Fall die Redlichkeit oder den Anstand ersetzen. «„Wessen Handeln niedrig ist, dessen vornehme Abkunft kann ihn nicht vornehm machen“» , sagte der Prophet . Im Vergleich zu Wohlstand und zur Anständigkeit verändert sich die Vornehmheit der Abkunft an sich zwar nicht, jedoch bleibt es wie oben erwähnt eine relative Frage. Was für den einen Vornehmheit ist, könnte für den anderen Niedrigkeit sein.
Schön wäre es dann, wenn sich mit der Vornehmheit der Abkunft die Anständigkeit und die wahre Religiosität vereinen. Der Prophet sagte nämlich: «''Die Menschen sind verschiedenartig. Unter ihnen sind diejenigen die vornehmsten (Muslime), die vor dem Islâm die vornehmsten waren, wenn sie in der Religion bewandert sind.''» Die wahre Religiosität ist aber übereinstimmend unveränderlich. Die wahrhafte Religiosität der Gattin bewahrt den Mann vor allen Krisen. Sie bewahrt seinen Ruf, sein Vermögen sowie seine Nachkommenschaft.
Sie hält ihn außerdem zu allen Wohltätigkeiten, zur Rechtschaffenheit sowie zur Gottesfurcht an. Ferner hilft sie ihm dabei, seine Eltern zu ehren und die Armen sowie die Bedürftigen finanziell zu unterstützen. Sie schaut ihn liebevoll, barmherzig, freundlich und zärtlich an. Sie gehorcht ihm, was auch immer er ihr an Anweisungen gibt, es sei denn, dass er von ihr verlangt, eine Sünde zu begehen. Wer nämlich verlangt, dass eine Sünde begangen wird, dem darf man nicht gehorchen, wer auch immer es sein mag. Sie hilft ihm in allen Krisen, Schwierigkeiten, Notlagen und Bedrängnissen, die ihm begegnen können. Sie fühlt, dass alles was ihn an Bedrängnissen befallen kann, auch sie betrifft.
Sie zeigt ihm ihr Mitgefühl, was wiederum sicherlich dabei hilft, es ihm leichter zu machen, besonders wenn sie ihm dabei unterstützend, bestärkend und beratend beisteht. Geteiltes Leid ist ja halbes Leid. Daher verschwinden fast alle Probleme desjenigen, dessen Frau fromm ist, zumal der Islâm für jedes Problem eine Lösung bietet. Erfüllt die Frau ihre Aufgaben mit Wahrhaftigkeit und Leidenschaft, herrschen Glückseligkeit und Heiterkeit in der ehelichen Wohnung.
Menschen leben mit Gefühlen, genießen Empfindungen und freuen sich über schöne Gefühlseindrücke mehr als über sonstige materielle Dinge. Dies alles hält den verständigen Menschen dazu an, bei der Wahl einer Gattin auf nichts mehr Wert zu legen als auf die Religiosität.
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