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Der Eintritt in den Ehebund: Die Walîma

 


Allâh warnt die Gläubigen im Qurân viele Male, nicht verschwenderisch zu sein. Er, der Allmächtige, sagt (in der ungefähren Bedeutung): {„Und diejenigen, die, wenn sie ausgeben, weder maßlos noch knauserig sind, sondern den Mittelweg dazwischen (einhalten).“} [Sûra 25:67]

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Die Prahlerei der Walîma-Feier heutzutage ist eher ein Versuch, sich gegenseitig im Geldverschwenden zu überbieten, als eine Versammlung, um Allâh Dankbarkeit zu erweisen.

 

Das Folgende ist ein Szenario einer Walîma eines muslimischen Paars, das erst kürzlich in den Bund der Ehe eingetreten ist. Lies es dir durch und schau nach, ob du etwas herauslesen kannst, das aus islamischer Perspektive nicht zulässig ist.

 

Abdullâh und Maisûna sind dank ihrer Ehe ein sehr glückliches Paar, und sie fangen zusammen ein neues Leben an. Sie planen ihre Walîma und sind wegen der Veranstaltung sehr aufgeregt. Sie planen ein freigebiges Abendessen mit allem Drum und Dran in einem extravaganten Hotel mit Ausgaben von nahezu 20.000 US-Dollar. Fünfzig Schafe wurden geschlachtet und es wird für alle Gäste Reis, Früchte, Süßigkeiten, Geschenke und andere Dinge geben. 500 ihrer Verwandten und Freunde werden anwesend sein, und alle sind aus wohlhabenden Familien. Eine Musikgruppe wird auftreten, und die Männer und Frauen werden weitläufig die Möglichkeit haben, allein auf der Tanzfläche, zu singen und zu tanzen. Was für ein spaßiges Ereignis … oder nicht? Diese Veranstaltung scheint nicht so unüblich zu sein, es ist vielmehr eine übliche Begebenheit in der heutigen muslimischen Gesellschaft.

 

Betrachten wir dieses Beispiel näher, so erkennen wir, dass vieles, was hier stattfindet, leider unislâmisch ist und Allâh, dem Allmächtigen, missfällt. Man hätte hier die ideale Gelegenheit, Allâh gegenüber Dankbarkeit für seinen Segen zu zeigen, doch ignorieren die Muslime stattdessen die Gesetze, die Allâh ihnen auferlegt hat und ziehen Seinen Zorn auf sich. Da es hinsichtlich der Walîma einige wichtige Punkte zu berücksichtigen gibt, sollen diese nachfolgenden aufgeführt werden.

 

“Sei nicht maßlos”

 

Allâh warnt die Gläubigen im Qurân viele Male, nicht verschwenderisch zu sein. Er, der Allmächtige, sagt (in der ungefähren Bedeutung):  {„Und diejenigen, die, wenn sie ausgeben, weder maßlos noch knauserig sind, sondern den Mittelweg dazwischen (einhalten).“}   [Sûra 25:67] Er, der Allmächtige, sagt auch:  {„O Kinder Adams, legt euren Schmuck (d.h. eure schönste Kleidung) bei jeder Gebetsstätte an und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos! - Er (Allâh) liebt nicht die Maßlosen.“}   [Sûra 7:31]

 

Es gibt viele Aussprüche des Propheten , die ebenfalls zu Bescheidenheit ermutigen und vor jeglicher Extravaganz warnen. Es kann sein, dass die Leute denken, solch ein freudiger Anlass wie eine Hochzeit wäre eine Ausnahme zu diesem Gesetz, aber das ist nicht der Fall. Der Islâm findet in allen Lebensbereichen Anwendung, und sollte deswegen auch eingehalten werden. Muslime treten hier gegeneinander in der Höhe ihrer Ausgaben an und oftmals gibt es eine erhebliche Geldverschwendung. Junge Männer vermeiden die Heirat, weil sie sich die Ausgaben nicht leisten können, die die beträchtliche Brautgabe und die verschwenderischen Hochzeitsfeiern mit sich bringen. All dies ist unzulässig, besonders, nachdem wir wissen, wie wichtig die Heirat im Islâm ist. Wir sollten alle achtsam gegenüber diesen Aspekten sein, da wir alle dazu neigen, Gefallen an den luxuriösen und eleganten Dingen des Diesseits zu haben.

 

Lade die Armen ein:

 

Abû Huraira  berichtete, dass der Prophet  sagte:  «„Das schlechteste Essen ist das Essen einer Hochzeitsfeier, zu der die Reichen eingeladen und die Armen außen vor gelassen wurden. Wenn irgendjemand eine Einladung ablehnt, hat er sich gegen Allâh und Seinen Gesandten aufgelehnt.“»  (Muslim, Ibn Mâdscha und At-Tabarânî)

 

Ibn Mas’ûd  sagte auch: „Wenn nur die Reichen eingeladen und die Armen außen vor gelassen wurden, hat man uns angeordnet, auf eine solche Einladung nicht zu reagieren.“

 

Man sollte den Anlauf machen, sowohl die Wohlhabenden als auch die Armen einzuladen, und einiges von dem Essen sollte man den Armen geben als eine Form, Allâh, dem Allmächtigen, für seinen Segen zu danken. Das ist etwas, das leicht in Vergessenheit gerät, jedoch signifikant in seiner Bedeutung und Absicht ist.

 

Halte dich an die Grenzen Allâhs:

 

Die Grenzen Allâhs sind gesetzt und deutlich. Bezüglich der Walîma ist es absolut unakzeptabel, eine Feier zu machen, in der Frauen und Männer sich zusammen in einem Raum aufhalten, zusammen tanzen und singen, auf der Musik gespielt wird, oder man keinen Hidschâb trägt, etc. Das führt zu allen Arten von Übel und Versuchungen und ist eine Nachahmung der Nicht-Muslime. Es ist allerdings als Teil des Hochzeitsfests erlaubt, dass Frauen und junge Mädchen singen und nur die Duff (Handtrommel ohne Schellen) spielen. Der Gesandte Allâhs sagte:  «„Verkündet die Hochzeit, feiert sie in der Moschee und spielt (gilt für Frauen) die Duff zu diesem Anlass.“» ​ (At-Tirmidhî und Ibn Hibbân)  «Âischa  berichtete, dass eine Frau einem Mann der Ansâr (Einwohner Madînas die den Propheten unterstützt haben) zur Heirat übergeben wurde. Der Prophet  sagte: „O Âischa, gab es keine Unterhaltung? Die Ansâr sind Leute, die sich an der Unterhaltung erfreuen.“»  (Al-Buchârî) In einem anderen Ausspruch wird darauf hingewiesen, dass der Prophet  zu Âischa sagte:  «„Hast du ein junges Mädchen zur Braut geschickt, damit sie die Duff spielt und für sie singt?“ Âischa  antwortete: „Was sollte sie in ihrem Lied sagen?“ Er  erwiderte: „Lass sie sagen: „Zu dir sind wir gekommen, zu dir sind wir gekommen! So heiße uns willkommen wie wir dich willkommen heißen!“”»  (At-Tabarânî)

 

Man muss erwähnen, dass das Singen und das Spielen der Duff ausschließlich für Frauen und junge Mädchen ist und nicht für Männer. Ibn Taimiyya () sagte bezüglich dieser Angelegenheit: « „Der Prophet  erlaubte gewisse Arten, sich auf Hochzeitsfeiern und ähnlichen Anlässen zu amüsieren, so wie er den Frauen erlaubte, während einer Hochzeitsfeier die Duff zu spielen. Zur Zeit des Propheten  spielte keiner der Männer die Duff oder klatschte in die Hände. Vielmehr wurde authentisch überliefert, dass der Prophet  sagte: „Das Klatschen ist für Frauen …““»  (Al-Buchârî) Er  verfluchte  «„Frauen, die Männer gleichen und Männer, die Frauen gleichen.“» ​ (Ahmad)

 

Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass Gesang, von Musik begleitet, verboten ist, da musikalische Instrumente im Islâm unzulässig sind.

 

Eine Walîma sollte eine Zeit der Freude und Feierlichkeit sein, aber es ist genauso wichtig, sich in Erinnerung zu rufen, dass man die wahre Freude nur durch die Unterordnung und Gehorsamkeit gegenüber Allâh und seinen Geboten findet. Das ist besonders wichtig für solche Veranstaltungen wie eine Hochzeitsfeier, da es ein gesellschaftliches Ereignis ist, dass den Anfang einer Familie feiert. Die Bräuche, die an einem Zeitpunkt und an einem Ort gelten, können auch in andere Zeiten und an andere Orte weiter getragen werden und auch von Generation zu Generation.

 

Bedauerlicherweise sind viele dieser Bräuche in der heutigen Zeit vom Weg des Islâms abgekommen. Muslime müssen ihre persönlichen Neigungen beiseite lassen und stattdessen zum ehrenvollen Leitfaden zurückkehren, der im Qurân und in der Sunna gegeben ist. Die Schwestern können die Führung bezüglich der Walîma übernehmen, da sie oftmals einen starken Einfluss auf die Planung und auf Entscheidungen haben.

 

Indem du das Lenkrad ergreifst und in Richtung islâmischer Bräuche drehst, ziehst du die richtige Straße vor. Es wird nicht nur ein wunderbarer Anfang eines neuen Lebens als Ehefrau sein und später (so Allâh will) als Mutter, sondern du wirst auch der muslimischen Gesellschaft als Ganzes, durch dein vorbildhaftes Verhalten, ein Nutzen sein.

 

Deine Walîma ist das Freudenfest deines neuen Lebens und eine neue Reise für dich und deinen Ehegatten – nimm dir daher die Zeit, deine Lebensbahn in Richtung Islâm festzulegen, und du wirst niemals anhalten müssen, auch nicht, um nach der Richtung zu fragen.


Quelle: www.islamweb.net

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