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Eine kurze Beschreibung der Hadsch

 


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Frage:


Ich möchte in diesem Jahr die Hajj im Namen meines verstorbenen Vaters vollziehen; ich selber habe sie vor einigen Jahren vollzogen.

Wie kann ich dies gemäß der Sunnah am besten tun? Welche Unterschiede gibt es hinsichtlich dieser Art der Hajj und der, die man für sich selbst vollzieht?

Antwort:


Alles Lob gebührt Allāh.

Erstens:

Im Folgenden eine Zusammenfassung dessen, was der Pilger gemäß der sahīh Sunnah tun sollte:


● Der Pilger geht in Makkah oder der Umgebung innerhalb der heiligen Stätte am 8. Dhu-l-Hijjah in den Zustand des Ihrām über. Beim Übergang in den Ihrām für die Hajj sollte er das tun, was er auch für den Ihrām der `Umrah tat: Ghusl (große Reinigung), Parfüm auftragen und beten. Er fasst die Absicht, den Ihrām zur Hajj anzulegen, und beginnt damit, die Talbiyah zu rezitieren. Die Talbiyah der Hajj ist dieselbe wie die Talbiyah der `Umrah, außer dass man hier sagt: „Labbayka Hajjan“ (Hier bin ich zur Hajj) anstatt „Labbayka `Umratan“ (Hier bin ich zur `Umrah). Wenn er befürchtet, dass er durch irgendeinen Umstand von der Vervollständigung der Hajj abgehalten werden könnte, dann sollte er eine Bedingung festlegen und sagen: „Wenn mich etwas davon abhält (von der Vervollständigung der Hajj), dann werde ich den Ihrām an dem Punkt ablegen, an dem ich abgehalten werde (von der Fortsetzung).“ Befürchtet er einen solchen Umstand nicht, dann muss er keine Bedingung festlegen.


● Dann geht er nach Mina, übernachtet dort und verrichtet die fünf Gebete: Dhuhr, `Asr, Maghrib, `Ischā’ und Fajr.


● Wenn die Sonne am 9. Tag aufgeht, bricht er nach `Arafah auf und betet dort Dhuhr und `Asr zusammen und verkürzt zur Zeit des Dhuhr. Danach sollte er sich um Du`ā’, Dhikr und Gebete um Vergebung bis zum Sonnenuntergang bemühen.


● Wenn die Sonne untergeht, bricht er nach Muzdalifah auf und betet bei seiner Ankunft dort Maghrib und `Ischā’. Anschließend bleibt er über Nacht bis er das Fajr-Gebet verrichtet und gedenkt seines Herrn und bittet Ihn bis kurz vor Sonnenaufgang.


● Dann bricht er nach Mina auf, um die Jamrat al-`Aqabah zu steinigen, welche die letzte Säule ist, die Makkah am nächsten steht, wobei er sieben kleine Steinchen eines nach dem anderen wirft. Jedes davon besitzt ungefähr die Größe eines Dattelkerns und bei jedem Wurf wird der Takbīr (Allāhu akbar) gesagt.


● Danach schlachtet er das Hadiy (Opfertier), nämlich ein Schaf oder ein Siebtel von einem Kamel oder einer Kuh.


● Anschließend rasieren Männer ihren Kopf und Frauen schneiden etwas von ihren Haaren ab, doch sie rasieren sie nicht. Sie nehmen von jedem Abschnitt ihres Haares ein Stück in der Länge einer Fingerspitze ab.


● Dann geht er nach Makkah und vollzieht den Tawāf der Hajj.


● Dann kehrt er nach Mina zurück und bleibt dort für die Nächte des 11. und 12. Dhu-l-Hijjah und steinigt die drei Jamarāt (Steinsäulen), nachdem die Sonne den Zenit überschritten hat. Er wirft nacheinander sieben kleine Steinchen, auf jede Säule, mit der kleinsten beginnend – welche die von Makkah am weitesten entfernte ist – danach auf die mittlere Säule. Er sollte nach jeder Säule Du`ā’ rezitieren und danach Jamrat al-`Aqabah steinigen, nach der kein Du`ā’ gesagt wird.


● Wenn er das Steinigen der Säulen am 12. Dhu-l-Hijjah beendet hat, kann er, wenn er möchte, sich beeilen und Mina verlassen oder er kann seine Abreise hinauszögern und dort die Nacht des 13. verbringen und die drei Jamarāt steinigen, nachdem die Sonne den Zenith passiert hat. Es ist besser, länger zu bleiben, doch das ist nicht obligatorisch, außer wenn die Sonne am 12. untergeht und er immer noch in Mina ist, dann wird es zur Pflicht, dort zu bleiben bis die drei Jamarāt gesteinigt wurden, nachdem die Sonne den Zenit passiert hat. Doch wenn die Sonne am 12. untergeht und er unfreiwillig noch in Mina ist, wie z. B. wenn er seine Taschen gepackt hat und in den Bus oder das Auto steigt, aber durch Stau und Menschenmassen aufgehalten wird, dann muss er nicht bleiben, denn sein Aufenthalt bis nach dem Sonnenuntergang war unfreiwillig.


● Sind diese Tage vorbei und der Pilger möchte aufbrechen, sollte er dies erst tun, nachdem er den Abschieds-Tawāf siebenmal um die Ka`bah vollzogen hat. Frauen, die ihre Menstruation oder den Wochenfluss haben, vollziehen diesen Abschieds-Tawāf nicht.


● Wenn der Pilger eine freiwillige Hajj im Namen eines anderen vollzieht, sei es für einen Verwandten oder jemand anderen, dann muss er zuerst die Hajj für sie selbst vollziehen. Es gibt keinen Unterschied hinsichtlich der Art, auf die die Hajj vollzogen wird, abgesehen von der Absicht, d. h. er sollte die Absicht dazu fassen, die Hajj im Namen der anderen Person zu vollziehen, sie namentlich in der Talbiyah erwähnend, indem er sagt: „Labbayk `an XY“ (Hier bin ich im Namen von XY). Wenn er dann während der Rituale Du`ā’ sagt, sollte er für sich selbst beten und für denjenigen, in dessen Namen er die Hajj vollzieht.



Zweitens:


Es gibt drei Arten der Hajj: tamattu`, qirān und ifrād.


Tamattu` ist, wenn der Pilger den Ihrām zur `Umrah während der Monate der Hajj anlegt (nämlich Schauwāl, Dhu-l-Qa`dah und die ersten zehn Tage des Dhu-l-Hijjah), die `Umrah vollzieht und den Ihrām ablegt. Dann geht er noch im selben Jahr am Tag von al-Tarwiyah (dem 8. Dhu-l-Hijjah) wieder in den Ihrām über, um die Hajj von Makkah oder deren Umgebung aus zu vollziehen.


Qirān ist, wenn der Pilger in den Ihrām für `Umrah und Hajj zusammen übergeht und diesen Zustand bis zum Tag des Opferns nicht verlässt oder er geht in den Ihrām für die `Umrah über und schließt die Hajj mit ein, bevor er seinen Tawāf beginnt.


Ifrād ist, wenn der Pilger beim Mīqāt oder in Makkah – wenn er dort lebt – oder an einem Ort, der näher als der Mīqāt ist, in den Ihrām für die Hajj übergeht und darin bis zum Tag des Opferns verbleibt, wenn er ein Hadiy bei sich hat. Hat er kein Hadiy dabei, dann ist es ihm empfohlen, die Hajj abzubrechen und `Umrah zu vollziehen. Er sollte also Tawāf vollziehen und Sā`i, dann sein Haar schneiden und den Ihrām verlassen, wie der Prophet (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) es jenen riet, die den Ihrām für die Hajj angelegt hatten, aber kein Hadiy bei sich hatten. Dies gilt für den Pilger, der Qirān vollzieht, wenn er kein Hadiy dabei hat. Er sollte seinen Qirān beenden und es zur `Umrah machen, aus dem erwähnten Grund.


Die beste Art der Hajj ist tamattu` für denjenigen, der kein Hadiy mitbringt, denn der Prophet (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte dies seinen Gefährten und bestand darauf, dass sie es taten.


Wir raten dir, mehr über die Regeln der Hajj und `Umrah zu lernen, indem du dich auf vertrauenswürdige Gelehrte beziehst.


Und Allāh weiß es am besten.


Islam Q&A